Rezension

0815-Einheitsbrei

Herzblut - Gegen alle Regeln - Melissa Darnell

Herzblut - Gegen alle Regeln
von Melissa Darnell

"Als hätte sich die Mauer aus meinen häufigen Träumen über ihn bis in die Wirklichkeit gestreckt und würde uns auch hier trennen." S.107

Inhalt:
Seit ihrem 10. Lebensjahr meiden Savannah die Mitglieder des sogenannten Clanns, Nachfahren der Stadtgründer, doch niemals wusste sie warum. Bis jetzt. Denn auf einmal erfährt sie, warum sie so anders ist und warum sie Tristan, ihren ehemals besten Freund  und Clann-Mitglied nicht lieben darf.

Meine Meinung:
Ich hatte hohe Erwartungen an das Buch, als ich begonnen hatte "Herzblut - gegen alle Regeln" zu lesen. Aber irgendwie wurde ich enttäuscht. Denn die erzählte Geschichte ist in meinen Augen nichts neues und hebt sich nicht wirklich vom Einheitsbrei in dem Bereich der Jugendfantasy ab. Insgesamt war alles in dem Buch einfach nur "okay". Aber mehr auch nicht.
Fangen wir einmal mit den Charakteren an.  Die Protagonistin Savannah ist die typische Heldin in so einem Buch. Sie ist wunderschön, eine echte Mary-Sue, aber natürlich ein total unterschätzter Außenseiter. Also leider auch nichts Besonderes. Dann einmal weiter zum männlichen Gegenpart. Tristan. Tristan ist natürlich unglaublich gut aussehend und dadurch selbstverständlich auch beliebt. Auch er wird von alles unterschätzt und ist eigentlich gar nicht so ein Aufreißer und arroganter Sack, wie alle denken. Im Gegenteil, das Kerlchen ist sogar richtg sensibel.  Und, wie sollte es auch anders sein, sind die beiden unsterblich in einander verliebt. Und das eigentlich sofort, als sie nach 6 Jahren endlich mal wieder mit einander reden.  Warum, fragt ihr euch? Na, weil beide einfach ziemlich toll sind.
Um dem ganzen dann noch den richtigen Touch Drama zu geben, baut man eine herzzerreißende Romeo-und-Julia-Geschichte um diese beiden do-gooders auf, die eigentlich nicht sein darf, aber doch muss. Denn sonst wäre die Geschichte ja ziemlich witzlos.

Um dann noch die Fantasysparte ausreichend zu bedienen, werden ein paar Hexen und ein paar Vampire zugefügt. Und mal ganz ehrlich, hätte ich gewusst, dass es hier schon wieder um Vampire geht, hätte ich wohl zu einem anderen Buch gegriffen, denn das Thema ist doch mittlerweile schon ziemlich durchgelutscht und wirklich etwas neues wird hier auch nicht geboten.
Das alles war die meiste Zeit leider einfach nur langweilig und naja...okay. Ich brauche selten mehrere Wochen für ein Buch und hier war es sogar so, dass ich oftmals gar keine richtige Lust hatte, es wieder aufzunehmen. Aber irgendwie habe ich mich dann durchgerungen. Und ich muss zugeben, die zweite Hälfte wurde dann auch geringfügig besser, aber leider igendwie immer noch nicht gut.
Lässt man die 0815-Story und Charaktere einmal beiseite, bleiben immer noch ziemlich seltsame Logikfehler und einige "Was-zum-Teufel-Momente", die mich doch zwischendurch daran zweifeln ließen, ob die Autorin ihre Geschichte wirklich so gut durchdacht hat.
Beispielsweise darf die Protagonistin männlichen Wesen nicht in die Augen schauen, warum sei jetzt einmal dahin gestellt. Und die Autorin will mir ernsthaft erzählen, dass diese es ein ganzes Jahr schafft, sich mit Kerlen zu unterhalten, ohne ihnen einmal auch nur aus Versehen in die Augen zu sehen? Ok, bei vollkommen Fremden klappt das vielleicht noch. Aber die Gute hatte 5 Monate lang einen Freund, dem sie näher kam, ohne einmal Blickkontakt aufzunehmen? Nein, das ist für mich einfach zu unlogisch.
Es gäbe noch etliche Beispiele, mit denen ich dies weiterführen könnte, aber ich will ja dann doch nicht ZU viel verraten.

Fazit:
Leider bleibt "Herzblut - gegen alle Regeln" für mich wohl ein Buch, das ich sehr schnell vergessen werde. Nichts sticht wirklich hervor, es ist alles schon irgendwann mal da gewesen und fesseln konnte es mich leider auch nicht. 2.5 Punkte für den Einheitsbrei.