Rezension

1001 Nacht in L.A.

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch - Heather Demetrios

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
von Heather Demetrios

Bewertet mit 5 Sternen

Vielversprechender Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe. 

Nalia, eine Dschinn, wurde nach einem Putsch in ihrer Heimat Ardjinna mit 15 Jahren als Sklavin auf die Erde verschleppt. Seit nunmehr drei Jahren muss sie hier ihrem Meister Malek dienen und ist seinen Launen und Befehlen ausgesetzt, ohne sich wehren zu können. In ihrer ursprünglichen Heimat Ardjinna gibt es vier Kasten der Dschinn; die Ghan Aisouri, Shaitan, Djan und die Marid. Nalia gehörte zur ehemals herrschenden Kaste der Ghan Aisouri, die sich als einzige Dschinn der Macht aller vier Elemente bedienen können: Luft, Wasser, Erde und Feuer, jedoch durch den Putsch fast nahezu ausgelöscht wurden. Dann taucht plötzlich Raif, Rebellenführer aus Ardjinna und Feind der Ghan Aisouri, auf. Er stellt ihr in Aussicht, ihr Band zu ihrem Meister lösen zu können. Doch das Böse ist Nalia bereits auf den Fersen.... 

Eine Geschichte über Dschinn hatte ich bisher noch nicht gelesen und fand es sehr erfrischend mal nicht in die Welt von Vampiren, Werwölfen, Wassermänner oder Göttern einzutauchen. 

Heather Demetrios schreibt sehr flüssig, mitreißend und verständlich. Ich hatte nie das Gefühl die Geschichte nicht zu verstehen oder nochmal zurückblättern zu müssen, um das ein oder andere nachzulesen. Von Anfang an erschließt sich dem Leser die Geschichte und man erfährt Stück für Stück immer mehr, taucht unmerklich immer tiefer in die Geschichte ein. Im Nachhinein betrachtet ist es schon eine eher komplexe Geschichte mit vielen Informationen und man merkt erst am Ende wie viel der Autor offensichtlich so ganz nebenbei hat einfließen lassen. 

Die Autorin erzählt die Geschichte überwiegend aus der Perspektive der Hauptprotagonistin Nalia. Ab und zu fließen dabei auch Raifs Sichtweisen jeweils im Präteritum mit ein. Eingebettet in die einzelnen Kapitel beschreibt die Autorin als Nebenstrang die Suche des Widersachers Haran nach der letzten Ghan Aisouri im Präsens und hebt dadurch die bedrohliche Nähe Harans hervor. 

Nalia und Raif sind zwei sehr sympathische Charakteren. Die Autorin macht es einem sehr leicht sich mit ihnen zu identifizieren und das Näherkommen der beiden aneinander zu verfolgen. Auch alle anderen Rollen in diesem Buch, allen voran Malek sind perfekt eingewoben. 

Am bemerkenswertesten fand ich, dass die Autorin in ihren neuen Fantasy Roman das - sie offensichtlich sehr berührende und bewegende - Thema des Menschenhandels verarbeitet hat. Die Leichtigkeit mit der sich ihr Werk lesen lässt steht hier im starken Kontrast zur Ernsthaftigkeit dieses Themas. Am Ende des Buches nimmt sie hierzu auch noch einmal Stellung. 
Außerdem werden am Ende zum besseren Verständnis die einzelnen Kasten, deren Aufgaben und Stellungen sowie die Götter der Dschinn erklärt. 

Alles in allem ein auf jeden Fall gelungener Auftakt einer neuen Fantasy Reihe, der noch so viele Fragen offen lässt, dass man den Folgeband kaum abwarten kann.