Rezension

2. Band der Vollendet-Trilogie

Vollendet - Der Aufstand - Neal Shusterman

Vollendet - Der Aufstand
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Das Happy-Jack Erntecamp wurde zerstört, Connor gilt offiziell als tot. Risa wurde schwer verletzt, hat aber eine "Spende" abgelehnt, sodass sie auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Lev hingegen hat, obwohl er ein Klatscher (eine neue Art eines Selbstmordattentäters) ist, überlebt. Auf Grund der Chemikalien, die sich in seinen Organen festgesetzt hat, ist er für eine Wandlung nunmehr ungeeignet, ebenso wie Risa, da auch von ihr nicht die vorgeschriebenen 99,4 % des Körpers wiederverwendet werden können.

 

Die Tatsache jedoch ist, dass Connor lebt. Er wurde bei der Zerstörung des Camps schwer verletzt und während er bewusstlos war, wurden ihm Teile anderer Wandler transplantiert. Dies geschah jedoch nur auf Grund einer Verwechslung. Connor war so schwer verletzt, dass man ihn nicht gleich identifizieren konnte und mit einem Aufseher verwechselte. Nun lebt er dieses Leben. Zusammen mit Risa ist er auf den "Friedhof" zurückgekehrt, den Ort, der eine Zuflucht für Hunderte Wandler ist, denen die Flucht vor dem System gelungen ist. Doch es ist schwer, dort die Versorgung aller sicher zu stellen und auch noch die Rivalitäten untereinander zu klären. Als es zu einem Unfall kommt, begleitet Risa, die auf dem Friedhof als Krankenschwester arbeitet, den Jugendlichen in die Klinik und wird dort erkannt und in Gewahrsam genommen.

 

Lev hingegen ist populär, jedoch nicht auf die angenehme Art. Er ist der Klatscher, der nicht geklatscht hat - das Zehntopfer, dass sich schlussendlich nicht opfern ließ. Er ist für jede Gesellschaftsschicht ein schlechtes Vorbild. Auch seine Familie hat sich von ihm abgewandt, lediglich ein älterer Bruder und ein ehemaliger Priester stehen zu dem Jungen, der von der Gesellschaft geächtet wird. Zu allem Überfluss ist Lev auch noch auf Bewährung, d. h. er darf sich nur in Begleitung einer der Beiden in der Öffentlichkeit zeigen und ansonsten das Haus nicht verlassen. Doch alles ändert sich, dass eine Klatscherin das vollenden will, wozu Lev nicht bereit war. Durch einen Trick gelangt sie in das Haus, in dem Lev mit seinem Bruder lebt und klatscht. Der anwesende Priester wird dabei getötet und sein Bruder schwer verletzt. Noch auf der Fahrt zum Krankenhaus verrät er Lev - sodass dieser von nun an auf sich allein gestellt ist. Doch es gibt Gruppen, die haben nur darauf gewartet, den Jungen in einer solchen Situation anzutreffen ...

 

 

Der 2. Band der Vollendet-Trilogie! Der Plot beginnt kurz nach Ende des 1. Bandes und wurde wieder abwechslungsreich erarbeitet. In diesem Band stehen jedoch nicht die Abenteuer der Figuren im Vordergrund, sondern es setzt sich viel mit den gesellschaftlichen Normen dieser Zeit auseinander und lässt Einblicke darauf zu, wie es zu den "Wandlungen" kam bzw. klärt auf, dass vielleicht doch nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. In diesem Band hat mich die Figur der Risa begeistert zurückgelassen, denn auch ab dem Zeitpunkt, in dem sie in Gefangenschaft gerät, ist sie nicht bereit aufzugeben oder gar ihre Freunde zu verraten. Schlussendlich muss sie einen Pakt mit dem Teufel schließen, um das Überleben ihrer Freunde sicherzustellen. Den Schreibstil kann ich nur wieder als packend beschreiben, sodass ich mich kaum von dem Buch lösen konnte. Leider konnte ich dem 3. Band der Trilogie noch nicht habhaft werden - wer war immer ausgeliehen in der Bücherei, aber ich bleibe am Ball!