Rezension

3. Band der Jule-Reihe

Katzenfeuer - Manu Wirtz

Katzenfeuer
von Manu Wirtz

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist einiges los in Bosdorf in der Eifel. Hauptfeldwedel Peter Henning heiratet seine Freundin Daniela. Peter selbst ist in Bosdorf aufgewachsen und auch seine Eltern leben noch dort. Daniela hat eher Probleme mit dem dörflichen Leben, will aber ihrem Mann zu liebe versuchen, dort heimisch zu werden. Noch während der Hochzeitsreise eröffnet sie ihm, dass sie schwanger ist. Leider hat diese Tatsache nicht den gewünschten Erfolg, denn Peter hat bereits seine Kommandierungsverfügung nach Masar-e Scharif in Afghanistan bereit liegen. Sein Vorgesetzter konnte es noch so einrichten, dass Peter später zu seinen Leuten stößt, um noch in Ruhe heiraten und auf Hochzeitsreise gehen zu können. Doch auch Katze Jule ist in Liebesstimmung. In der Hochzeitsnacht von Peter und Daniela wird auch sie trächtig.

 

Jules Menschen Jonas und Marieke bekommen erst gar nichts mit von ihrer Trächtigkeit und auch Jule zieht es vor, sich nicht vor der Zeit zu offenbaren, da sie ein Gespräch belauscht hat, in dem es um eine Sterilisation beim Tierarzt ging - wer damit gemeint ist, ist ja wohl klar, oder? Aber Jule ist clever und als die Menschen es dann merken, ist es zu spät. Begeistert sind sie nicht, aber vor die Tatsachen gestellt, finden sie sich damit ab. Jule hat sich sogar schon einen Platz ausgesucht, wo sie ihre Jungen bekommen und großziehen will, doch das ist gar nicht so einfach, denn plötzlich ist das Haus verriegelt und verrammelt. Erwarten die Menschen ernsthaft, dass sie ihre Kinder im Haus zur Welt bringt? Nicht mit Jule, die Katzendame hat schließlich ihren eigenen Kopf und den setzt sie auch durch und haut in letzter Sekunde ab, um ihre Jungen in dem Heuschober zu bekommen, wie sie es geplant hat und tatsächlich schafft sie es sprichwörtlich in letzter Sekunde dorthin, bevor ihre vier Welpen geboren werden. Alle sind gesund und munter und Jule ist mächtig stolz auf sich und ihre Jungen.

 

Für Daniela Henning läuft es leider nicht so gut wie für Jule. Peter wird in Afghanistan gefangen genommen. Als seinen Eltern und ihr die Nachricht überbracht wird, erleidet sie eine Fehlgeburt. Die labile junge Frau, die im Dorf einfach keinen Anschluss findet, zieht sich immer mehr in ihrer Trauer zurück. Niemand vermag es, sie daraus zu befreien. Derweil treibt ein Feuerteufel sein Unwesen in Bosdorf. Zuerst brennen Heuballen, doch das ist nicht das Ende. Jule und die übrigen Dorfkatzen sind nervös, sie wissen um die Gefahr von Feuer und beschließen, dem Feuerteufel aufzulauern, bevor es noch Verletzte oder Tote gibt. Doch allen Maßnahmen zum Trotz ist der Feuerteufel nach wie vor aktiv, in immer kürzeren Abständen legt er Feuer und sie werden immer größer. Dann entdecken die Katzen einen neuen Brandherd - der Heuschober, in dem Jules Junge sind, brennt lichterloh ...

 

 

Der 3. Band der Jule-Reihe! Der Plot wurde wieder spannend und abwechslungsreich erarbeitet und auch die Dramatik kommt hier nicht zu kurz. Im Besonderen hat mir dieses Mal gefallen, dass Jule in diesem Band selbst Opfer wird und wie es die Charakterkatze schafft, damit umzugehen und sprichwörtlich wie ein Phoenix aus der Asche aufzuerstehen. Die Figuren wurden wieder sehr authentisch erarbeitet und ganz ehrlich, was habe ich mit Protagonistin Jule mitgelitten. Die Sorge um ihre Jungen, der Feuerteufel, der sich rumtreibt, die Angst, dass sie ihre Jungen nicht beschützen kann, als dies und viel mehr wurde in diesem Band wunderbar in Szene gesetzt. Den Schreibstil empfand ich wieder als ausgesprochen fesselnd zu lesen, sodass ich auch diesen Band am Stück lesen musste, es ging einfach nicht anders, ich konnte das Buch zwischendrin überhaupt nicht aus der Hand legen. Nun hoffe ich natürlich, dass es noch viele weitere Abenteuer mit dieser überaus cleveren und charmanten Kätzin geben wird.