Rezension

5. Teil um zwei Profikiller, die in mancherlei Hinsicht Zweifel aufkeimen lassen! Mordsmäßig-raffinierte Unterhaltung! Wann kommt Band 6? ;)

Frau Morgenstern und der Abgrund -

Frau Morgenstern und der Abgrund
von Marcel Huwyler

Bewertet mit 5 Sternen

Wortmacht macht Machtworte unnötig (Zitat M. Huwyler)...und dieses Buch zu einem eloquenten Vergnügen!

Violetta Morgenstern und Miguel Schlunegger, die Auftrags-Erlediger und Personen-Eliminierer von geheimem Dienste, sind in ihrem schon fünften Teil der Reihe erneut auf mordsmäßig-unterhaltsamer Ermittlungs- und Beseitigungs-Tour.

Vorab sei erwähnt, dass sich jeder dieser genial-eloquenten Bände auch für sich allein lesen und genießen lässt, dass es aber nicht schädlich ist, die Vorgänger oder zumindest einen Teil davon und damit den Werdegang dieser beiden tatkräftigen „Finalisten“ ;-) zumindest in Grundzügen zu kennen.

Zudem muss ich hier eine ausdrückliche Warnung aussprechen (nicht nur) an diejenigen, die die Vorgängerbände schon kennen und die sonst vielleicht die Angewohnheit haben, die letzte Seite eines Buches zuerst zu lesen: lasst es! Guckt auf keinen, aber auch auf gar keinen Fall auf die letzte Seite, denn Ihr könntet dort mit einem einzigen Blick etwas erfahren, das zu wissen Ihr vor und bei dem Lesen des Buches bereuen würdet! 

Worin genau „der Abgrund“ besteht und was genau in diesem 5. Band geschieht, das muss, sollte und darf ;-) jeder Leser selbst erlesen und erleben; ja genau, „erleben“, denn die Abgründe, die sich hier auftun, üben eine zwar bedrohliche, aber zugleich unwiderstehliche Sogwirkung aus. 

Eines aber sei erwähnt: besonderen Reiz und Spannung erhält die kriminelle Rahmenhandlung einerseits durch Rückblenden und Rückschlüsse auf ein historisches Ereignis, das die Weltgeschichte, wie wir sie kennen, auf den Kopf stellt und in einem anderen Licht erscheinen lässt, andererseits aber auch durch das fundamental-lebensnotwendige, nun aber besorgniserregend-schwindende Vertrauen zwischen den Protagonisten. 

Und auch wenn dieser Krimi natürlich von Worten lebt, von vielen, die wir kennen, und von einigen kreativen Wortschöpfungen des Autors, die wir hier kennenlernen, so wird eines deutlich: „es ist schwer zu schweigen, wenn man nichts Gescheites zu sagen hat“ (Zitat aus diesem Buch). Die richtigen und wie in den Büchern von Marcel Huwyler oft sehr kreativen Worte zu finden, ist halt eine Kunst. ;-) 

Zu eben diesen kreativen Wort-Schöpfungen und ganz allgemein zum wunderbaren Schreibstil des Autors habe ich mich schon in meiner Rezension zu Band 4, „Frau Morgenstern und die Flucht“, ausführlich geäußert, wiederhole mich hier aber gerne: die Kreation von Worten und die Spielerei mit selbigen in oft amüsantesten Kombinationen sind ob des Autors Sprachgewandtheit absolut (be)merkenswert und bieten allerbeste Unterhaltung!

Nun, Ihr seid aus diesen, meinen Zeilen nicht schlau geworden und rätselt, worum es denn eigentlich geht?! Gut so, dann lest nicht nur den Klappentext, sondern auch das Buch und wagt einen Blick in den „Abgrund“! ;-)