Rezension

Abenteuerroman

Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym - Edgar Allan Poe

Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym
von Edgar Allan Poe

Bewertet mit 2 Sternen

In meiner Jugend war ich Edgar-Allen-Poe-Fan. Ich liebte seine Gruselgeschichten. Sie hatten gerade die richtige Länge. Als nun in der Klassiker-Leserunde Poes (*1809 +1849) erster und einziger Roman vorgeschlagen wurde, war ich mit Begeisterung dabei. Leider hielt diese Begeisterung nicht allzu lange an. Denn Poe war kein Roman-Schriftsteller, wie sich hier deutlich zeigte. 
In diesem Abenteuer-Roman beschreibt er Arthur Gordon Pyms Leben auf dem Meer. Der war als Jugendlicher von zu Hause ausgerissen, um mit seinem Freund Augustus an Bord der Grampus die Welt zu erobern. Natürlich geht das nicht so glimpflich ab, wie die Jugendlichen sich das vorgestellt hatten. Es kommt zur Meuterei und zum Schiffbruch, das Überleben wird fraglich, bis die beiden übrig gebliebenen Seeleute von der „Jane Guy“ aufgenommen werden, einem Segler, der Handel in der Südsee treibt und Robben jagt. Nun werden verschwundene Inseln gesucht, seltsame Tiere gefunden und schließlich der bis dahin noch unerforschte Südpol bereist …
In diesem letzten Abschnitt des Buches geht die Phantasie mit dem Autor durch. Er besucht zwar nicht in das Weltall, aber entdeckt in der unbekannten Wildnis die tollsten Dinge – wie farbiges Wasser und seltsame Gestalten. Leider gelingt es dem Autor nicht, diese Episoden so spannend zu erzählen, dass der Leser mitfiebert. Ganz im Gegenteil: Ich war kurz vorm Aufgeben. 
Diese über 200 Seiten lange Erzählung entstand bereits 1837, also zehn Jahre vor Poes Tod. Um sie zu füllen, fügte er Exkurse nautischer, geografischer und biologischer Art ein. Laut Wikipedia dürften seine wichtigsten Quellen die Denkschriften von Jeremiah N. Reynolds gewesen sein, der sich sehr für die Erforschung der Südsee einsetzte. 
Mich konnte dieser Abenteurroman nicht überzeugen. Er war an vielen Stellen nicht nur unglaubwürdig, sondern – viel schlimmer – sehr langweilig. Empfehlen kann ich ihn also nicht.