Rezension

Abschließender Teil einer bewegenden Familientrilogie

Romy. Mädchen, die pfeifen -

Romy. Mädchen, die pfeifen
von Felicitas Fuchs

Bewertet mit 5 Sternen

„Romy. Mädchen, die pfeifen“ ist der abschließende Band der Mütter-Trilogie von der Autorin Felicitas Fuchs, der keine reine Fiktion ist, sondern auf der Familiengeschichte der Autorin basiert.

In dem ersten Band der Mütter-Trilogie ging es hauptsächlich um Minna und die Zeit von 1924 bis 1951. Der zweite Teil schloss sich nahtlos an die Ereignisse im Juli 1951 an und Hanne – die Tochter von Minna – stand im Vordergrund. In dem nun abschließenden dritten Teil geht es um Romy, die Tochter von Hanne. Der Handlungsort ist dieses Mal Bad Oeynhausen und die Handlung startet im Jahr 1978.

Mit Romy hat die Autorin eine interessante und selbstbewusste junge Frau beschrieben. Schnell wird deutlich, dass diese so ganz anders als ihre Mutter Hanne ist, wodurch das Verhältnis der beiden nicht unbedingt zum Besten steht. Entsprechend früh hat Romy ihre Chance genutzt und ist zu Hause ausgezogen. Als sie auf ihrer Abstammungsurkunde - die sie für ihre Heirat benötigt – entdeckt, dass ihr Vater nicht ihr leiblicher Vater ist, kann sie nicht verstehen, warum Hanne ihr dies vorenthalten hat und beginnt Nachforschungen anzustellen.

Es ist spannend was für gegensätzliche Charaktere Großmutter, Mutter und Tochter sind. Minna war lebensfroh und selbstbestimmt, Hanne zurückhaltend, reserviert und wirke immer ein wenig unglücklich und Romy ist willensstark, selbstbewusst und fortschrittlich.

Jedes Kapitel beginnt mit einer Überschrift aus wessen Perspektive die Ereignisse geschildert werden und enthält eine Zeitangabe. Dadurch lassen sich die Geschehnisse direkt gut einordnen und die Perspektivwechsel machen das Gelesene abwechslungsreich und geben ein umfassendes Bild.

Den Schreibstil von Felicitas Fuchs empfinde ich als sehr angenehm. Er ist leicht zu lesen. Die kurzen Kapitel verleiten mich stets zum Weiterlesen und machen es schwer das Buch zur Seite zu legen. Mich haben die Ereignisse um die drei Protagonistinnen sehr berührt. Hier werden Frauen aus drei Generationen geschildert und mit jeder wird eine andere Zeitepoche lebendig. Ich bin in die Atmosphäre der Vergangenheit eingetaucht, bis ich nun mit Romy in der Gegenwart angekommen bin.

Die Mütter-Trilogie beruht auf der Lebensgeschichte der Familienmitglieder der Autorin mit einem wahren Kern und fiktiven Anteilen. Mir hat diese Mischung aus Fiktion und Realität sehr gut gefallen und ich habe das Leben dieser drei Frauen gerne und mit Spannung verfolgt. Dabei konnte ich mit ihnen hoffen, lachen und weinen und bin nun ein wenig traurig, dass dies der abschließende Teil war.