Rezension

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Abschluß der Dilogie

Federwelt - Elisabeth Denis

Federwelt
von Elisabeth Denis

Achtung: da es sich hier um den zweiten Teil der Dilogie handelt, sind ein paar Spoiler zu Teil 1, vor allem in der Zusammenfassung, zu finden.

Mischa hat beschlossen zu ihrem Vater nach Hain zu gehen, denn nur so wird ihr gewährleistet, dass ihr Gedächtnis nicht gelöscht wird und somit die Erinnerungen an Hainpforta und deren Bewohner genommen werden. Da sie bereits mit Basil ausgemacht hat, dass sie nach drei Tagen mit einem Wechselbalg ausgetauscht wird, freut sie sich in erster Linie darauf, ihren Vater wieder zu treffen. Ihre abenteuerliche Reise auf ein Wiedersehen mit ihrem Vater beginnt.
Meine Meinung:
Schon der erste Band der Federwelt Dilogie hat mir sehr gut gefallen, denn es hatte durch die ganze Geschichte hinweg einen mysteriösen und geheimnisvollen Touch. Elisabeth Denis hat einen wirklich schönen, flüssigen Schreibstil, der es mir auch sehr leicht machte, regelrecht durch die Geschichte zu fliegen. Auch der Einstieg in den zweiten Teil fiel mir nicht besonders schwer, zum Einen ist es noch nicht so lange her, dass ich Teil eins gelesen hatte, zum Anderen machten es mir kleinere Einwürfe in die Handlung leicht, mich an bestimmte Ereignisse aus dem ersten Teil zurückzuerinnern. Dieser konnte mich dank vieler Rätsel und Geheimnisse völlig in seinen Bann schlagen, da diese aber zum großen Teil im ersten Band ihre Auflösung fanden, gab es hier etwas ganz anderes zu bestaunen. Ich betrat gemeinsam mit Mischa eine völlig andere Welt und musste mich dort erst einmal mit den ganzen Völkern und deren Strukturen bekannt machen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin ihren doch sehr schönen und auch bildhaften Schreibstil verwendet hätte, um mir die phantastische Welt Hains noch näher zu bringen. So blieb es mir recht häufig selbst überlassen, mir die Gegend detaillierter vorzustellen und auch die Völker waren so zahlreich und aussergewöhnlich, dass ich gerne noch mehr über sie erfahren hätte. Ich musste einfach immer mal wieder überlegen, welcher Charakter nun noch einmal welches Phantasiewesen war und was diese für Besonderheiten hatten. Trotzdem war die Geschichte spannend erzählt und wurde auch nicht langweilig. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, ist es auch absolut geeignet für seine Zielgruppe. Ich glaube nämlich, dass Vertiefungen in Landschaften, Völker und Politik einfach zu umfangreich für die eigentlich Geschichte wäre. Zwar gibt es auch hier Intrigen und das ein oder andere Geheimnis, aber es wirkt nicht mehr ganz so mysteriös wie noch im ersten Band. Die Charaktere und auch die vielen unterschiedlichen Völker haben mir gut gefallen. Mischa ist einfach eine sehr gelungene Protagonistin, die sehr authentisch ist und mir durchweg sympathisch. Sie handelt schon gerne aus dem Bauch heraus, was ihr schon in Teil eins ab und zu zum Verhängnis wurde, aber das läßt sie auch unglaublich glaubwürdig daher kommen. Dadurch, dass die ganze Geschichte auch aus ihrer Perspektive in der Ich-Form geschildert wurde, fühlte ich mich auch mit ihr verbunden und es fiel mir nicht schwer mich in sie hineinzuversetzen. Ihren Vater hatte ich mir allerdings charakterlich völlig anders vorgestellt, aber so ging es mir nicht alleine, denn auch Mischa ist teilweise erstaunt, dass er in Hain scheinbar viel distanzierter ist, als sie ihn in Erinnerung hat. Basil hat mir im zweiten Teil der Geschichte gefehlt und auch Mischas bester Freund Klaas hatte nicht viel Handlung. Ansonsten gibt es auch hier ganz viele Nebenfiguren und der ein oder andere Charakter konnte mich noch richtig überraschen, mit völlig unvorhersehbaren Handlungen. Alles in allem hat dieser zweite Teil die Geschichte rund um Mischa gut vollendet und auch das gewählte Ende läßt mich zufrieden zurück.
Mein Fazit:
Nicht ganz so mysteriös und geheimnisvoll wie Teil eins, aber trotzdem spannend geschrieben, hat mir die Geschichte rund um die Phantasiewesen aus Hain gut gefallen. Besonders gut gefällt mir der Schreibstil der Autorin, denn er hat eine sehr mitreißende Wirkung auf mich beim Lesen, so dass ich mich immer permanent bei Mischa befand und vieles regelrecht durch ihre Augen sehen konnte. Mischa ist eine sehr gelungene Protagonistin, die mir schnell ans Herz wuchs. Zwar hätte ich mir durchaus vorstellen können, dass man die ganze Geschichte noch viel weiter hätte ausschmücken können und ihr noch mehr Tiefe zu verpassen, aber da hätte wahrscheinlich schon eine Trilogie daraus werden müssen. Da es sich hier um ein Jugendfantasybuch handelt, muss ich sagen, dass es absolut für seine Zielgruppe, aber auch für alle Leser dieses Genres, geeignet ist. Wer Teil eins mochte, sollte auch unbedingt erleben, wie es mit Mischa weitergeht.