abwechslunsgreich
Bewertet mit 3.5 Sternen
"Tricks" von Alice Munro beinhaltet acht Kurzgeschichten, die sich mit bestimmten Lebenssituationen der verschiedenen Protagonisten beschäftigen.
Ich muss sagen, dass ich noch etwas mit mir hadere, wie ich Alice Munros Kurzgeschichten bewerten soll. In diesem Buch gibt es drei bis vier Geschichten, die mir wirklich sehr gut gefallen haben. Heißt: Mir gefiel der Schreibstil, die Geschichte, die verborgenen "Geheimnisse", die die Protagonisten angeblich mit sich herumtragen und die, für einen selbst überlassene Interpretation der Geschichte. Man kann wortwörtlich in diesen Geschichten versinken. Es entsteht der Eindruck, dass man eine verborgene Welt betritt, die zu den jeweiligen Charakteren gehört, in der Alles möglich sein könnte, man aber nicht genau weiß, ob es tatsächlich so ist. Daher lassen die Texte einen großen Interpretations- Spielraum.
Allerdings gab es auch Geschichten, die mir überhaupt nicht zugesagt haben. Mir kam der Gedanke, dass es einfach daran liegen könnte, dass ich einfach noch keinen Bezug zu den Situationen finden konnte. Mir kamen in diesen Geschichten wiederum, die Handlungsstränge, fade und unnötig in die Länge gezogen, vor. Ich konnte und wollte mich teilweise auch gar nicht wirklich in die Geschichte und die ganzen Verwirrungen reindenken, weil sie für mich schlichtweg nicht interessant waren.
Ich muss aber anmerken, dass ich denke, dass die Kurzgeschichten wirklich sehr subjektiv zu betrachten sind. Einige würden sicherlich die Geschichten bevorzugen, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Denn die Geschichten sind für mich wirklich sehr unterschiedlich und können somit in breites Publikum ansprechen.
Nichtsdestotrotz fand ich das Buch insgesamt sehr ausgewogen, was die "ruhigen" und "turbulenten" Geschichten angeht. Da ich nicht alle Geschichten gemocht habe, kann ich dem Buch demnach nur 3,5 Punkte geben.