Rezension

Action mit einem Hauch Romantik und großen Gefühlen findet man in diesem Roman.

Teufelskuss - Sarwat Chadda

Teufelskuss
von Sarwat Chadda

Billi SanGreal ist die einzige weibliche Tempelritterin des Ordens. Aber nicht gewollt, eher von ihrem Vater dazu gezwungen. Ihr Vater, der nie ein gutes Wort für sie hat und sie mehr und mehr in diese Welt zwingt. Der gutaussehende Mike bietet ihr Ablenkung und fast zu spät merkt sie, wer sich hinter dieser Maske verbirgt.

Liest man als erstes den Klappentext und danach den Roman, fragt man sich, was der Ersteller des Textes sich gedacht hat. Wollte er vielleicht junge Leser ködern, die gerne Romane über die erste Liebe lesen? Mit fast allem stimmt der Klappentext überein, aber dass Billi mit Michael den Zauber der ersten Liebe verfällt, ist ziemlicher Blödsinn. Hier wollte der Verlag versuchen, auf die Romantikwelle aufzuspringen, welche aber so im Buch nicht gegeben ist.
Wie gesagt, mit allem anderen hat der Klappentext Recht. Billi SanGreal ist eine Tempelritterin wider Willen. Viel lieber wäre sie einfach ein normales Mädchen, das alltägliche Sachen macht. Stattdessen sitzt sie morgens völlig übermüdet in der Schule, meist ohne Hausaufgaben, was ihr Nachsitzen beschert, dann kommt sie nach Hause um zu trainieren oder irgendwelche anderen Aufträge  zu erledigen und nachts streift sie umher, um Dämonen zur Strecke zu bringen. Sarwat Chadda hat die Figur der Billi gut eingefangen. Ihren Hass auf das Leben im Orden kann man regelrecht greifen und begreifen. Ihre schwierige Situation mit ihrem Vater kann man gut nachvollziehen, denn wer hat nicht als Teenager mal das Gefühl gehegt, nicht gut genug gewesen zu sein?  Die schwierige Situation spitzt sich im Roman immer mehr zu und Billi steht auch plötzlich vor einer Aufgabe, die einem die Luft anhalten lässt.
Hinzu kommt das schwierige Verhältnis zu Kay. Kay wurde von den Templern aufgezogen und kommt nach einem „Auslandseinsatz“ zurück zum Orden. Billi fühlte sich in dieser Zeit von ihm alleingelassen und kann ihre Gefühle zu ihm nicht genau definieren. Genug Spannung enthält der Roman auch, denn die Templer versuchen krampfhaft, Michael von seinem Vorhaben abzubringen und werden dabei von dem Bösen in Versuchung geführt. 

Fazit
 
Action mit einem Hauch Romantik und großen Gefühlen findet man in diesem Roman. Ist man nicht zu sehr auf den Klappentext fixiert, hat man eine ausgefallene Geschichte mit interessanten und durchaus gut durchdachten Charakteren vor sich. Schade, dass der zweite Band, „Die Wolfsjägerin“, bisher nur als E-Book erschienen ist.