Rezension

Älterwerden ist nichts für Feiglinge

Ich hatte mich jünger in Erinnerung - Monika Bittl, Silke Neumayer

Ich hatte mich jünger in Erinnerung
von Monika Bittl Silke Neumayer

Bewertet mit 4 Sternen

Warum hat man als Frau nur solche Angst alt zu werden? Ist alt sein denn so etwas Schreckliches?

In kleinen Anekdoten erzählen uns die Autorinnen Monika Bittl und Silke Neumayer etwas über die Zipperlein einer Frau ab 40. Hier kommen Themen auf den Tisch wie Lesebrille, Hitzewallungen zu unpassender Zeit, das Wachsen von Haaren an unmöglichen Stellen, das Unsichtbarwerden, das Zauberwort "Nein" und so weiter…

 

Die Geschichten sind aus zwei Perspektiven geschrieben, einmal als verheiratete Frau und dann als Alleinerziehende, so konnte ich mich auch in den Geschichten wiederentdecken.

Bei einigen Anekdoten habe ich schallend gelacht, bei anderen habe ich nur genickt (ja, so geht es mit auch) und andere fand ich nicht so gut. Also, es ist für jeden etwas dabei.

 

Der Schreibstil ist locker und leicht, immer mit einem Augenzwinkern. Die unterschiedlichen Formen haben mich auch begeistert, sei es eine einfache Kurzgeschichte, eine Aufstellung oder ein Fragekatalog.

 

Die Geschichten sind alle in sich abgeschlossen und man muss sie nicht in der Reihenfolge lesen, ein gutes Buch mit kleinen Lesehäppchen für Zwischendurch. Schöne Lebensweisheiten ergänzen die Geschichten.

 

Zitat S. 111:

"Irgendwann ist man vielleicht alt genug, um nicht mehr permanent jung sein zu müssen."

 

Trotz dieser ganzen Zipperlein kann sich eine Frau ab 40 aber entschließen, dies gelassen zu sehen und weiterhin klug und schön zu sein. Denn auch dies liegt im Auge des Betrachters.

 

Alternative wäre das Zitat S. 15:

"Live fast – die young." Und das ist definitiv keine Option für mich.

 

Fazit:

Eine wunderbar leichte Sommerlektüre, die uns Frauen ab 40 das "Älterwerden" in einer ironisch witzigen Weise präsentiert.