Rezension

Alafair und Angst?

Angst um Alafair -

Angst um Alafair
von James Lee Burke

Bewertet mit 5 Sternen

 „Angst um Alafair“ ist nunmehr der zwanzigste Fall für Dave Robicheaux. Gleich vorweg: mir hat der Band extrem gut gefallen. Spannung pur, eindrucksvolle Landschaftsbeschreibungen und Gewalt wohin man schaut. Man darf nicht ganz zart besaitet sein, denn in diesem Roman sind „Menschen, die nicht nur bildungsunfähig sind, sondern auch noch stolz auf ihre Unwissenheit und ihren Hang zur Gewalttätigkeit“ [245] haben, durchweg präsent.

Der Schreibstil von Burke ist einfach grandios. Man taucht in die Landschaft Montanas ein, erlebt Land und Leute hautnah und findet sich mit Dave und Clete mitten im Geschehen. Die Protagonisten Dave, Clete, Gretchen und Alafair bringen ordentlich Schwung in die Geschichte. Gerade Gretchen gefällt mir als Charakter besonders gut. Bei Dave und Clete weiß man schon aus den anderen Bänden, dass sie die Konfrontation nicht meiden. Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern.

„Ich habe die umgekehrte Gabe des Midas. Was immer ich anfasse, es verwandelt sich in Müll.“ [177]

Der Blick auf die Gesellschaft, die Vergleiche mit Europa (u.a. Hitler) -„Unterschätze nicht die Macht des Bösen.“ [302] – sind wirklich gut herausgearbeitet. Bei „Angst um Alafair“ wird es durchweg nicht langweilig. Anhand der vielen Seiten ist das eine ordentliche Leistung von James Lee Burke.