Rezension

Alltagsrassismus geht uns alle an

Weiße Tränen -

Weiße Tränen
von Kathrin Schrocke

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:
Weisse Tränen

Inhalt in meinen Worten: 
Eine Theater-AG bekommt den Vorschlag King Kong aufzuführen, doch darauf hin entbrannt eine sehr schlimme Geschichte. Denn dem Lehrer wird Rassismus vorgeworfen und jeder der in dieser Geschichte mit involviert ist, entdeckt das sein Denken neu formatiert werden muss, doch nicht jeder ist dazu bereit. Denn das bedeutet sich Dingen zu stellen, die nicht einfach sind. 
Wie Lenni mit der Situation umgeht, als eine Freundin von ihm ein Praktikum braucht und abgewiesen wird und er seinen Vater der Bestattungsunternehmer ist bittet, dass sie das Praktikum bei ihnen machen kann, wird klar, auch sein Vater denkt rassistisch, ist vielleicht kein Nazi aber sein Denken ist eben auch nicht gerade gesund. Das und noch einiges mehr erfahrt ihr in dieser Geschichte, die euch ein wenig die Augen öffnen möchte, was es bedeutet, umzudenken. 

Wie ich das Gelesene empfinde:
Das Buch hat eine sehr wichtige Botschaft. Die vielleicht nicht jedem bewusst ist, und es sicherlich nicht bewusst in den Gedanken ist, und doch ist keiner von uns gefeit rassistische Gedanken zu denken. So finde ich es einerseits mutig das die Autorin dieses Thema aufgreift, in der Form eines PoC Menschen der sich weigert King Kong zu spielen und zum anderen durch das Mädchen das den muslimischen Glauben annahm und dabei ein Kopftuch trägt. Doch das ist nicht alles. Dabei geht es aber auch um das Leben und den Tod. Denn das trifft uns alle, und das wird in diesem Buch sehr vorsichtig und sanft aufgegriffen, das Ende war mir dann aber zu schwammig und irgendwie kein wirkliches Ende, der Anfang dagegen war ein wenig zäh und auch nicht sofort ein Eyecatcher für mich, trotzdem war ich so neugierig was mir die Autorin mit ihrer Geschichte mitteilen möchte, das ich bis zum Ende des Buches las und zum Teil wirklich überrascht war, das ich mich bei dem ein oder anderen Punkt selbst wieder erkannte. Und doch wie falsch ist das, denn manche von uns wissen es nicht, aber selbst in Deutschland wurde damals Kopftuch getragen, sicherlich anders als bei Muslimen aber es wurde getragen und gehörte ganz klar zum Bild des Alltags, das sich aber veränderte. 

Die Charaktere: 
Ich finde die Charakter nahmen ihre Rollen sehr gut ein. Es gibt den Badboy der aber eigentlich lediglich für etwas aufsteht, das unglaublich wichtig ist. Dann gibt es den der irgendwie der Held ist und doch nicht alles richtig macht und am Ende durch den Tod überrascht wird und feststellt, wie schnell etwas lieb gewonnenes zu Ende ist. 
Es ist ein kunterbunter Mix an Charakteren die alle etwas zu sagen haben, aber am meisten leuchtet Lenni heraus. 

Spannung:
Der Anfang war eher wie eine Aufzählung was für mich ein wenig schwierig war, aber nach und nach fand ich in diese Geschichte und konnte mich berühren und auch zum nachdenken bringen lassen. Zudem war ich am Ende ein wenig enttäuscht das es kein krachendes Ende gab sondern ein sanftes Ende, das nicht wirklich ein Ende ist. 

Empfehlung:
Ein Buch das in meinen Augen zum Einen in den Geschichtsunterricht einziehen sollte, denn es hört meist bei der Mauer auf, doch das ist nicht das Ende, die Mauer und ihr Fall, sondern heute, wo es um Rassismus geht, darum Menschen zu akzeptieren wie sie sind und sie zeitgleich nicht verändern zu wollen und schlechter zu  machen wie sie sind und zum anderen geht es darum klar für Werte aufzustehen und zu erkennen, wo jeder für sich selbst steht. 

Bewertung:
Gerade weil der Anfang für mich nicht richtig leicht war und auch das Ende bei mir eher ein seltsames Ende war, ich aber den Rest der Geschichte echt stark fand, gebe ich vier Sterne.