Rezension

Als wir noch Flügel hatten

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 4.5 Sternen

Berührend ehrlich

Sarah Grimké stammt aus dem Haus wohlhabender Gutsbesitzer in Amerika. Zu ihrem 11. Geburtstag bekommt sie Hetty - von ihrer Mutter liebevoll "Handfull" genannt - als Dienstmädchen geschenkt. Die beiden Mädchen, die aus unterschiedlicheren sozialen Schichten nicht hätten stammen können, verbindet ein besonderer Tatendrang: Sie versuchen mit allen Mitteln aus den auferlegten Zwängen ihrer gesellschaftlichen Schicht zu entfliehen. Sarah erkennt, dass ihre Lebensaufgabe darin besteht sich für die Rechte der Sklaven und Frauen einzusetzen, auch wenn sie dadurch ihren privilegierten Status aufs Spiel setzt. 

Die Autorin Sue Monk Kidd ist bekannt für das Schreiben von Biografien. In diesem Buch verbindet sie die Geschichte einer historischen - Sarah Grimké - und einer fiktiven Person - Hetty - vor dem Hintergrund einer amerikanischen Gesellschaft Anfang des 19. Jahrhunderts, die der Sklaverei nicht abgeneigt war. Es ist die Geschichte von zwei jungen Mädchen, die versuchen ihren Platz und Aufgabe im Leben zu finden und den gesellschaftlichen Zwängen ihrer Schicht zu entkommen.

Sue Monk Kidd pflegt einen sehr angenehmen Schreibstil und verzichtet auf zu lange Sätze. Die Geschichten der beiden Hauptcharaktere bilden abwechselnd die Kapitel. Die beiden unterschiedlichen Perspektiven auf gleiche Geschehnisse zeigen die Spannungen der zwei Gesellschaftsschichten auf. Ein Buch, das seine LeserInnen berührt und zum Nachdenken anregt.