Rezension

"Alter" Krimi der noch immer funktioniert

Es klingelte an der Tür - Rex Stout

Es klingelte an der Tür
von Rex Stout

Bewertet mit 3.5 Sternen

Nero Wolfe und sein Assistent Archie Goodwin sind Privatdetektive der besonderen Art. Wolfe verlässt so gut wie nie das Haus und wirkt auch sonst sehr gestreng und unnahbar. Sein Tag ist durchgeplant und am liebsten würde er sich nur um seine Orchideen kümmern. Nichts desto trotz ist er ein genialer Kopf, der schon mal gegen die Polizei quer schießt. Gemeinsam mit seinem Assistenten nimmt er einen scheinbar aussichtslosen Fall an, in dem es darum geht, dem FBI auf die Pelle zu rücken und es in seine Schranken zu weisen. Dies macht die Beiden selber zu Zielscheiben.

Cover: Das Buch wirkt sehr dünn, hat aber doch über 200 Seiten. Das Papier ist von guter Qualität. Das Cover selbst wirkt sehr "retro", was in diesem Fall etwas sehr gutes ist, denn Rex Stout hat seine Bücher schon vor Jahrzehnten geschrieben und erstmals kann eines seiner Bücher auf deutsch gelesen werden. Der Einband ist hochwertig und ein Hardcover.

Meine Meinung zum Buch: Als Fan von Agatha Christie wollte ich mir ein Buch von Rex Stout nicht entgehen lassen. Die Beiden schrieben ihre Bücher zur selben Zeit, nur dass Rex Stout in Amerika beheimatet ist. Seine Lektüre ist etwas schwerer zu verdauen und sehr komplex aufgebaut. Nero Wolfe ist kein Mann, dem man große Sympathie entgegen bringen kann. Bewunderung ja, aber keine Sympathie im eigentlichen Sinne. 

Das Buch spielt mit vielen Namen und Handlungssträngen und zeugt davon, dass der Autor ein echter Künstler war. Nichts desto trotz war es auch anstrengend zu lesen und kann keineswegs als leichte Lektüre durchgehen. Meinen persönlichen Geschmack hat das Buch nicht so ganz treffen können, da es nur mit Fakten hantiert, aber keine "Befindlichkeiten" zulässt. Die persönlichen Hintergründe fehlten mir hier einfach. 

Was mir allerdings imponiert ist die Tatsache, dass das Buch, obwohl es 1965 erstmals erschien, in seiner Thematik noch immer sehr zeitgemäß ist. 

Fazit: Ein lesenswerter Klassiker, der sich aber nicht auf die persönliche Ebene einlässt.