Altersloses Kinderbuch
In "Die Nacht der gefangenen Träume" geht es um Frederic, der an seiner neuen Schule lauter ideenlose Mitschüler nach Einheitsmuster vorfindet. Nur bei Änna scheint noch nicht alles verloren. Zusammen mit ihr forscht Frederic nach und plötzlich geht es um mehr als Schoko- oder Vanillepudding.
Frederic handelt seines Alters und der Situation entsprechend nachvollziehabr und verständlich, sein Unmut gegenüber der Unverständlichkeit von Erwachsenen, sein Versuch seinem Vater zu helfen und seine Verlorenheit inmitten der ideenlosen Mitschüler stellen ihn liebenswürdig dar. Änna dagegen ist meiner Meinung nach eine bewundernswerte Person. Obwohl Frederic zeitweise ziemlich fies ist (aus Gründen, die zwar nachvollziehbar sind, die Änna aber nicht kennt), hält sie zu ihm, hilft und verzeiht ihm.
Interessant fand ich auch den Aufbau der Kapitel, denn dort unterhalten sich Autorin und Frederic kurz über den jeweils zu schreibenden Abschnitt der Geschichte. Michaelis-typische Elemente treten auch hier auf: flüssiger, spannender Schreibstil, liebenswerte Charaktere und eine Idee, die nicht schon hunderttausend Mal breitgelatscht wurde. Damit wird das Kinderbuch auch für Ältere zu einem schönen Leseerlebnis.