Rezension

Amüsante und kuriose Lektüre

Terror der Tentakel - A. Lee Martinez

Terror der Tentakel
von A. Lee Martinez

Mollusk der Eroberer - bei diesem Namen erzittern alle vor Angst. Der Außerirdische vom Planeten Neptun hat all seine Ziele erreicht, er hat Welten unterwandert, Völker versklavt und jegliche Missionen erfolgreich beendet. Was ihm an Knochen im Körper fehlt, macht er durch sein riesiges Gehirn wett, Mollusk ist ein Tintenfischartiges Wesen das man keinesfalls unterschätzen sollte. Doch leider trübt genau dieser Fiesling nun die Langweile. Sein selbst gewählter Ruhestand auf der Erde ist allerdings alles andere als aufregend, er vermisst die guten alten Zeiten. Ja, aus Langeweile spielt er sogar den Guten für die sonderbaren Erdlinge. Er setzt seinen Grips ein und bezirpt damit die Menschen, welche ihn dafür wiederum verehren. Doch als ein neuer Bösewicht in die Stadt kommt, sieht Mollusk seinen Platz als Sheriff der Erde gefährdet.. Es kommt zu einem Abenteuer durch Zeit und Raum mit überraschender Hilfe.
Skurril - skuriller - A.Lee Martinez. 
Dieser Mann schüttelt seine Figuren wie nichts aus dem Ärmel und dabei gleicht keiner dem anderen. Jeder ist auf seine Weise einzigartig, witzig und voller Liebe zum Detail ausgearbeitet. Egal ob es sich dabei um die Protagonisten handelt oder nur um kleine Nebenrollen, die Figuren stechen einfach heraus. Den Ideen waren keine Grenzen gesetzt und ein paar Mal schon sehr kurios gewählt. Die Dialoge sind herrlich, es machte richtig Spaß diese zu lesen und es ist auch passiert, dass ich mittendrin richtig losgelacht habe. Falls ihr Sarkasmus mögt, einen Hang zur skurrilen Geschichten habt und mal etwas völlig anderes lesen möchtet, es ist ja normalerweise auch nicht mein bevorzugtes Genre, macht ihr mit diesem Buch überhaupt nichts falsch. 
Ja, anfangs erinnert es ein wenig an den Pixar Film Megamind. Aber dieser Gedanke ist ganz schnell wieder verflogen. Die Handlung ist rasant, hier wird von einem Abenteuer zum anderen gehüpft, Missionen werden im Eiltempo kreativ gelöst und neue Figuren tauchen wie aus dem Nichts auf. Also eigentlich super spannend und genial aber leider wird das im Laufe des Buches ein bisschen zuviel. Ich bitte nicht oft um eine Verschnaufpause, aber hier wären kleinere Päuschen ganz gut gewesen. Man fühlt sich irgendwann einfach erschlagen von den ganzen Sprüngen, es wird ja auch immer wieder quasi eine zweite Welt rückblickend erzählt. Ohne zu Spoilern - die Idee dahinter, die Auflösung? Top, top, top hoch drei. 
Da ich ja bislang nur zwei Bücher vom Autor gelesen habe, kann ich gar nicht genau sagen für welche Leser denn diese Storys angedacht sind. Ich glaube, dafür passt gar keine Schublade und um ehrlich zu sein, will ich sie auch gar nicht kategorisieren. Was ich aber auf alle Fälle sagen kann: Es werden mit Sicherheit noch mehr Bücher von A.Lee Martinez den Weg in mein Buchregal finden. 
Curiouser and Curiouser! 4/5 Rawr's.