Rezension

An einigen Stellen sehr in die Länge gezogen

Schwarze Federn - Nina Malik

Schwarze Federn
von Nina Malik

Bewertet mit 3 Sternen

Welche Geheimnisse und Abgründe können in einer nach außen hin heilen Familie herrschen? Kennst du eigentlich deine Nachbarn?

Die Anwaltsgattin Marlis Seelers findet in ihrem Haus in Reerick am Morgen 2 Leichen im Wintergarten, seltsam  drapiert, auf Federn gebettet und das Haus selbst wurde mit Teer beschmiert und verwüstet. Ihre beiden Kinder wurden von einem Unbekannten betäubt und ihr Mann ist verschwunden. Was kann es da noch schlimmeres geben? Es stellt sich heraus, dass die Ehefrau psychisch krank ist und der Anwalt wohl nicht immer mit legalen Mitteln arbeitet. Wer hat also diese abscheuliche Tat begangen? War es die schizophrene Ehefrau vielleicht sogar selbst? Oder der verschwundene Ehemann? Und was hat der junge Mann Noah alles damit zu tun?  Die Ermittlerin Franka Janhsen mit ihrem Team macht sich auf die Suche nach dem Täter und kommt dabei den Geheimnissen einer Familie auf die Spur. Allerdings muss sich Franka in diesem Fall auch selbst mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen…..

„Schwarze Federn“ ist der Auftaktroman einer Reihe um die Kommissarin Franka Janhsen und ihrem Team, geschrieben von Nina Malik. Der Leser wird zu Beginn des Buches sofort an den Tatort geführt und erlebt quasi die Entdeckung der beiden Leichen durch Marlis Seelers mit. Leider ist das anschließende Prozedere der Ermittler schon mein erster Kritikpunkt, denn für mich zog sich die Szene so in die Länge, dass ich nach den ersten spannenden Seiten Mühe hatte, mich weiter auf die Handlung einzulassen.

Ermittlerin Franka Janhsen hat ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit, mit der der Leser immer mal wieder konfrontiert wird, aber eine richtige Auflösung gibt es nicht. Vielleicht gibt es da mehr Informationen im Folgeband. Irgendwie wurde ich mit ihr als Person nicht wirklich warm. Sie lässt niemanden an sich heran, wahrt selbst beruflich absolute Distanz, dass ja keiner hinter ihre Fassade schauen kann. Ihr Kollege Simon durchschaut zwar die Schauspielerei  von Franka, das war es aber auch schon.  Neben den Ermittlern als Charaktere gibt es noch einige Personen, die als Täter in Frage kommen könnten. Hier legt die Autorin so manche falsche Fährte, um den Leser zu täuschen. Insgesamt bleiben aber auch diese Figuren eher blass für mich dargestellt. Dafür werden von der Autorin Themen aufgegriffen im Buch, die ich sehr interessant fand – seien es Obdachlosigkeit, ungewöhnliche Sexpraktiken oder Eifersucht – alles durchaus überzeugende Tatmotive.

 Einige Szenen und Dialoge sind im Buch sehr in die Länge gezogen, was mich in Bezug auf den Lesefluss doch ab und an störte. Da hätten es am Ende 100 Seiten weniger Buch auch getan. Das nicht wirklich überraschende Ende lässt aber keine offenen Fragen zurück und ist schlüssig, sieht man mal von den Geheinissen um Franka ab.

Insgesamt konnte mich der Kriminalroman nicht ganz überzeugen, mir fehlte vor allem  eine durchgehende, sich steigernde Spannung. Außerdem zog es sich an einigen Stellen unvorteilhaft den Lesefluss betreffend in die Länge.

Ich gebe dem Buch daher 3 Sterne.