Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

An sich eine gute Idee, aber...

Dieb der Dämmerung - James Barclay

Dieb der Dämmerung
von James Barclay

Bewertet mit 3 Sternen

"'Der Rabe!', donnerte der Unbekannte. 'Der Rabe kommt!' (S. 16)

Inhalt: Die beste Söldnertruppe der Welt, genannt "Der Rabe", will sich endlich nach zehn langen Jahren dem Ruhestand hingeben. In ihrer letzten Schlacht allerdings ändern sich all ihre Pläne: Die Wytchlords, die dunkelste Bedrohung, die es je für ihr Heimatland Balaia gegeben hatte, versuchen sich zu erheben. Krieg steht an. Krieg, der die Welt in Knechtschaft und Dunkelheit stürzen könnte und nur durch den "Raben" abgewendet werden kann. Ein Wettlauf gegen die Zeit, ein Kampf um Überleben und Ehre, und ein steiniger Weg warten auf den Raben!

Sprache & Aufbau: Schwer zu bewerten. Einerseits schafft der Autor hier es die meiste Zeit über, den Leser mit bildlicher, verständlicher Sprache zu bezaubern, doch gibt es durchaus auch 'Durchhänger', vor allem, wenn es um Dialoge geht - die meisten Dialoge, die hier geführt wurden, sind mir sehr unglaubwürdig erschienen. Das Buch unterteilt sich in einzelne Kapitel mit teilweise sehr schnellen Personenwechseln, sodass ich nun zum Ende kaum sagen kann, über wen am meisten berichtet wurde.

Persönliche Meinung: Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich dieses Buch richtig bewerten kann. Es war eine super Idee mit vielen spannenden Wendepunkten, mit vorhersehbaren, aber auch unvorhersehbaren Handlungen und Geschehnissen, die an sich jeden Leser begeistern könnte. Doch die Umsetzung ist meiner Meinung nach nicht wirklich gelungen, was vor allem an den Charakteren lag. !Achtung Spoiler! Der Rabe ist eine ziemlich verheulte Söldnertruppe, zumindest kommt es mir so vor. Sie sind hartgesottene Krieger, die seit zehn Jahren miteinander kämpfen, aber weinen bei beinahe jeder sich bietenden Möglichkeit. Wirklich? Würden sie das auch derart offen zeigen, oder würden sie nicht versuchen, es zu verbergen? Sie kennen sich seit zehn Jahren. Dafür, dass sie sich untereinander eigentlich gut kennen müssten, wissen sie teilweise sehr wenig übereinander. Und wer führt bitte im Angesicht tödlicher Gefahr noch Dialoge über magische Vorbereitungen? -.- Das alles - und teilweise noch mehr - konnte ich nicht wirklich glauben.!Spoiler Ende! Für mich haben die Charaktere und Unterhaltungen das Buch leider zäh und nicht 100% glaubwürdig gestaltet, was sehr schade ist. Ich gebe dem Buch jetzt trotzdem drei Sterne, weil es doch irgendetwas hat, was, kann ich jetzt nicht genau benennen, aber es treibt mich dazu, den zweiten Teil zu lesen. Drei Sterne klingt gut. 
Also, wer nicht so viel auf realistische Charaktere und Dialoge gibt, ist hier bestimmt goldrichtig, aber für mich war dies sehr befremdlich und hat die Geschichte zäh gemacht.