Rezension

Anders als erwartet

The Woman Who Stole My Life
von Marian Keyes

Dieses Buch hat mich überrascht, da die Geschichte doch anders ablief, als ich vom Klappentext erwartet hatte. Schreibstil überzeugt, Rest nur hin und wieder.

Inhalt

Stella ist 40 und nach einem tollen Jahr in den USA, wo sie auf Tour für ihren Bestseller ging, wieder zurück in Irland. Die Fortsetzung wird sehnlichst erwartet, doch sie hat eine Schreibblockade. Damit nicht genug, hat sie auch mit ihrem Liebesleben und zwei Kindern im Teenager-Alter zu kämpfen...

Meine ausführlichere Meinung

Hörte sich das Ganze für mich anfangs nach überwiegend heiterer Lektüre an, wurde ich doch schnell überrascht, als ich erfuhr, was Stella widerfahren ist bzw. wie es überhaupt dazu kam, dass sie auf einem erfolgreiche Schriftstellern mit einem Bestsellerbuch wurde.

Erzählt wird die Geschichte so, dass in jedem Kapitel mal in die jüngere Vergangenheit von Stella gehüpft wird, dann wieder zurück in die Gegenwart und ähnliches. Sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, doch ich hatte damit keinerlei Probleme. Für mich hat die Geschichte dadurch auch etwas gewonnen, weil man gewisse Fakten schon kennt, aber nicht weiß, wie es dazu gekommen ist.

Leider wurde es nach einem überraschenden und auch vielversprechenden Anfang dann für mich zu langweilig bzw. zu klischeehaft. Allen voran seien hier die Figuren zu nennen, wie etwa Stellas Mann Ryan oder ihr Arzt Mannix.  Bis auf Stella blieben eigentlich alle Charaktere für mich eher skizzenhaft und ich fand es einfach übertrieben, wie perfekt die eine Person und wie schlecht die andere dargestellt wurde. Auch gewisse Zufälle und Entwicklungen sind für mich schon sehr an den Haaren herbeigezogen gewesen.

Gegen Ende gab es für mich eine überraschende Entwicklung und ich wurde wieder besser unterhalten, aber dennoch hatte das Buch zwischendrin für mich zu viele Längen.

Hervorzuheben sind jedoch der Schreibstil und der Humor, der zwischendrin immer wieder genial aufblitzt, aber leider eben auch sehr oft mehr auf Klischees beruht.

Fazit

Dieses Buch ist für mich eine ziemlich durchwachsene Lektüre gewesen. Marian Keyes kann es auf jeden Fall besser; hier war mir die Handlung oft zu realitätsfern und die Charaktere zu klischeehaft, als das ich das Buch wirklich genießen konnte. Netter Anfang, überraschender Schluss, aber in der Mitte hätte man deutlich mehr draus machen bzw. kürzen können. Solide 3 Sterne.