Rezension

Anders als erwartet

Sons of Steel Row - Stunde der Entscheidung
von Jen McLaughlin

Bewertet mit 4 Sternen

Innerer Klappentext: Lucas Donohue ist im rausten Viertel Bostons groß geworden. Um die Artzrechnungen für seine Mutter zu bezahlen und Essen für die Familie auf den Tisch zu bringen, ist er schon in seiner Jugend den Sons of Steel Row beigetreten. Die Sons sind die ungekrönten Herrscher der Gegend und verdienen ihr Geld mit Waffenhandel. Mit siebenundzwanzig und nach zwei jahren Knast sieht Lucas seine Zeit nun gekommen und kennt nur ein Ziel: eine Führungsposition bei den Sons of Steel Row. Zwei Dinge stehen ihm dabei im Weg: sein eigener Bruder, der im Kampf um die Macht auf sein Leben abgesehen zu haben scheint, und die Barkeeperin Heidi Greene, die er vor einer Vergewaltigung durch eine rivalisierende Gang gerettet hat und die nun unter seinem Schutz steht. Um einen Vergeltungsschlag der Angreifer zu verhindern, beansprucht er Heidi als sein Eigentum und gibt die junge Frau als seine Freundin aus. Nun muss Lucas nicht nur gegen sein eigen Fleisch und Blut vorgehen, sondern findet sich in einer Schein-Beziehung wieder, in die sich unaufhaltsam tiefe Gefühle schleichen

Meine Meinung:
Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch das Cover. Es ist in dunkeln Tönen gehalten und passt durch das dunkle Logo, mit dem Kerl und der Stadt im Hintergrund sehr gut zur Geschichte. Leider bin ich Anfangs fälschlicherweise von einer Motorrad-Gang ausgegangen, was sich nicht bewahrheitet hat. 

An sich fand ich das Thema sehr spannend, die Gangs, die Bad-Boys, die vorgetäuschte Beziehung, all das versprach eine brisante Mischung zu werden und zum Teil wurde es das auch, leider bekam man für meinen Geschmack zu wenig von dem Gang-Alltag von Lucas mit. Er zieht ein oder zweimal Waffenhaldel durch, aber ansonsten bekommen wir wenig mit. Auch die allgegenwärtige Bedrohung durch die rivalisierende Gang und die Polizei wurde ein bisschen zu wenig erwähnt. Eine Besprechung wo man der Polizei aus dem Weg gehen kann. Ein Gespräch, dass es ja gefährlich wäre, wenn die Polizei was mitbekommt und Lucas wieder im Knast landen könnte. Da hätte man mehr machen können. Vielleicht habe ich aber auch einfach eine falsche Vorstellung von Banden-Kriminalität 

Lucas als Bad-Boy gefiel mir hingegen. Da man auch aus seiner Sicht die Geschichte zu lesen bekam, gab das einen guten Einblick in seine Gefühls-Welt. Nicht nur Heidi gegenüber, sondern auch seiner Familie, wegen der er ja erst in der Gang gelandet ist.
Heidi fand ich von Anfang an sympathisch und sie wurde als starke Frau gezeichnet, was mir sehr gut gefiel. Früh auf sich allein gestellt, musste sie lernen allein klar zu kommen, bis sich ein freundlicher Mann ihrer annahm und ihr die Bar vermachte, die sie auch jetzt noch betreibt.

Die Anziehung der beiden war glaubhaft und nicht überstüzt, wie bei vielen anderen Romanen aus diesem Genre. da man die Sicht von beiden Hauptfiguren bekommt, hatte man einen guten Einblick.

Nach und nach kristallisierte sich auch raus, was am Ende dann passieren sollte, nichts desto trotz war es ein verdammt spannendes und vor allem doch noch unerwartetes Ende, mit einer Wendung, die ich nicht verraten werde, das hat der Geschichte das gewisse Extra gegeben, das mich begeistern konnte. Ich werde das nächste Buch der Reihe, das im Febrauar erscheinen wird.

Ich gebe vier Sterne, nicht weil das Buch schlecht wäre, sondern weil ich denke, dass das nächste noch ein wenig Luft nach oben haben sollte, die hoffentlich auch gut genutzt wird