Rezension

Anfangs vielversprechend, danach nur noch nervig

Die Rache des Chamäleons, 6 Audio-CDs - Åke Edwardson

Die Rache des Chamäleons, 6 Audio-CDs
von Åke Edwardson

Bewertet mit 1 Sternen

Die Rache des Chamäleons von Ake Edwardson, ein Thriller von einem Autor, über den Henning Mankell sagt "Ein begnadeter Erzähler", handelt von einem Mann, der im Laufe des Buches immer mehr von seiner Vergangenheit eingeholt wird und damit nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in Gefahr bringt.

Das Buch beginnt damit, dass die Hauptfigur Peter Mattéus Nachrichten von einem Unbekannten bekommt, die ihn einerseits in Angst versetzen und den Leser andererseits verwirren. Wer sind die Unbekannten? Was wollen sie? Und was hat das alles mit Peter zu tun, der mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern und dem Familienhund in einem idyllischen Häuschen wohnt, einen Job in einer Redaktion hat und ein scheinbar geregeltes Leben führt? Dieser Beginn hat mich zunächst neugierig gemacht. Dazu beigetragen hat auch der Schreibstil Edwardsons. Er schreibt überwiegend kurze Sätze mit einigen Wortwiederholungen, die deutlich machen, wie überrumpelt Peter und auch seine Frau Rita von den Wendungen in Peters Leben sind, wie plötzlich sie eintreten und wie sie Rita vor allem auch verwirren.

Mit der Zeit wird der Schreibstil aber befremdlich und ab Seite 100 war ich nur noch genervt. Ständige Zeilenumsprüche, abgehakte Dialoge, häufige Ergänzungen in Klammern, Wortwiederholungen usw. haben mir das Lesen schwer gemacht und haben nicht zum flüssigen Lesen beigetragen. Sie haben außerdem dazu beigetragen, dass ich mich nicht recht in die Personen und die Handlung hineinversetzen konnte.
Auch die Handlung, die am Anfang vielversprechend und spannend klang, hat für mich im Laufe des Buches immer mehr von ihrer Spannung verloren. Lange Zeit passierte zwar irgendwie viel, aber eigentlich auch nichts. Ständige Sprünge zwischen den Personen verwirren zusätzlich. Die Handlung an sich wurde auch immer wirrer und ergab für mich keinen großen Sinn bzw. war nicht sehr glaubhaft. Das steigerte sich dann bis zum Schluss, so dass ich am Ende froh war das Buch aus den Händen legen zu können.
Die Personen wirkten für mich nicht sonderlich sympathisch und teilweise auch nicht gut durchdacht. Einige Handlungen ließen mich doch sehr an der Zurechnungsfähigkeit verschiedener Protagonisten zweifeln. Alles in allem wirkten sowohl Story, als auch Personen wenig glaubhaft.

Das Gute an dem Buch war die Kürze: ca. 250 Seiten. Durch die große Schrift, die häufigen Absätze, Dialoge und Zeilenumbrüche hatte man das Buch dann recht schnell gelesen.

Ich kann es aber nicht weiterempfehlen. Es war mein erstes Buch, welches ich von Ake Edwardson gelesen habe und ich zweifle daran, ob ich jemals ein zweites lesen soll.