Rezension

ANNAchronismus

Zeitenzauber 01 - Die magische Gondel - Eva Völler

Zeitenzauber 01 - Die magische Gondel
von Eva Völler

Bewertet mit 3 Sternen

Anna hat eine Gabe. Immer, wenn Gefahr im Verzug ist fängt ihr Nacken an zu kribbeln. Seit Jahren hat sie dieses Kribbeln nicht mehr gespürt. Doch als Anna mit ihrer Familie in VenedigUrlaub macht, fühlt sie es plötzlich so stark wie nie zuvor. Genau in dem Moment, als sie in die Augen eines unglaublich gutaussehenden Fremden blickt. Als Anna kurz darauf ins Wasser fällt, wird sie ausgerechnet von ihm in seine Gondel gezogen. Noch bevor Sie die Gondel verlassen kann, hört sie einen lauten Knall und alles wird schwarz…

„Zeitenzauber – Die magische Gondel“ ist der erste Teil der Zeitenzauber-Trilogie von Eva Völler. 

Ich habe diese Trilogie vor Jahren schon gelesen und wollte noch einmal in dieser Welt versinken, die mich als Kind so begeistert hat. Zum meinem Glück konnte ich mich nicht mehr genau an alle Einzelheiten erinnern und die Geschichte so von ganz Neuem erleben.  Auch habe ich Details entdeckt, die mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen sind. Wie genial ist es zum Beispiel, dem Mädchen, das im wahrsten Sinne des Wortes ein Anachronismus ist, den Namen „Anna“ zu geben? 

Anna verfügt über viel Humor und einen Reizdarm. Dass sie den netten Matthias in ihren Gedanken als „übergewichtigen Loser“ bezeichnet, hat mich im ersten Moment jedoch ziemlich schockiert. Im weiteren Verlauf der Geschichte wächst sie jedoch an ihren Aufgaben und entwickelt sich weiter, auch was den Umgang mit ihren Mitmenschen angeht. 

Sebastiano ist ein toller Love Interest, ich erinnere mich, dass ich beim ersten Lesen ziemlich verknallt in ihn war. 

Die Geschichte spielt in Venedig und hat mich deswegen schon überzeugt. Auch die historischen Hintergründe sind gut recherchiert, soweit ich weiß. Mir gefällt, dass der Leser die vielen verschiedenen Stände in dieser Zeit kennenlernt, sowohl wie es ist bekannt zu sein und in Wohlstand zu leben, als auch nichts zu besitzen. 

Ich war schon immer fasziniert von Zeitreisegeschichten und liebe es, sie auf ihre Logik zu untersuchen. Leider gibt es auch in dieser Geschichte ein paar Ungereimtheiten, die aber nicht weiter schlimm sind. Die Darstellung der „Sperre“, als automatische Berichtigung möglicher Paradoxa, hat mir sehr gut gefallen. Schön finde ich, dass im Laufe des Buches immer wieder Dinge aufgegriffen werden, die zuerst nebensächlich erschienen.

Ich kann dieses Buch allen Zeitreise-Fans ans Herz legen, empfehle euch jedoch, nicht allzu genau hinzuschauen. Ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie die Geschichte von Annaund Sebastiano weitergeht und in welche Zeit sie beim nächsten Mal entführt werden…