Rezension

Anschaulich, verständlich und hervorragend, um aktuelle Probleme besser verstehen zu können

Time for Change - Yanis Varoufakis

Time for Change
von Yanis Varoufakis

Bewertet mit 5 Sternen

Yanis Varoufakis ist vor allem bekannt als ehemaliger Finanzminister Griechenlands, er ist jedoch auch renommierter Wirtschaftprofessor. Mit seinem neuen Buch zeigt er zudem, dass er es versteht, auch komplizierte Sachverhalte leicht verständlich zu erklären.

Wie ich versuche, die Wirtschaft zu erklären, trifft das Thema des Buches im Großen und Ganzen. Im Buch wird auf die geschichtliche Entwicklung von Wirtschaftlichem Handeln eingegangen - vom reinen Tausch über Geld bis hin zu reinen fiktiven Transaktionen. Wir lernen, was eigentlich Ungleichheit wirklich ist, und wie man den Begriff Arbeitslosigkeit aus wirtschaftlichem Standpunkt betrachtet. Wie kommt es zur aktuellen Krisensituation, wie entstehen Schulden und warum brauchen wir diese eigentlich? Es wird auch Missstände hingewiesen und zum Nachdenken angeregt. Lösungen werden dagegen eher nicht vorgegeben und wären in solch einem Buch auch nicht angebracht. Verstehen und selber Gedanken machen ist daher hier die Devise.

Komplexe Sachverhalte werden dabei schön Schritt für Schritt erklärt und man hangelt sich thematisch in immer komplizierte Gefilde vor. Dabei benutzt Varoufakis bekannte Beispiele aus Literatur und Unterhaltung wie Mary Shelleys “Frankenstein” oder auch den Film “Matrix”, um Zusammenhänge zu erklären und anschaulicher zu verdeutlichen. Die Sprache ist dabei zwar leicht verständlich, jedoch nicht zu einfach gehalten. Es werden durchaus Fachbegriffe verwendet, die man jedoch mit den Erklärungen verstehen sollte. Ob es jetzt für kleinere Kinder geeignet ist, wenn Begriffe wie Akkumulation oder auch imperialistisch verwendet werden, wage ich zu bezweifeln. Jedoch ist das Buch gut verständlich für den normalen Wirtschaftslaien, der die Zusammenhänge der aktuellen Krise etwas besser zu verstehen versucht. Und Varoufakis versteht es, dies auch dem Leser zu vermitteln und zwar mit einer sehr sympathischen und manchmal sogar leicht ironischen und witzigen Weise, dass man zwar ein Wirtschaftsbuch liest, sich jedoch trotzdem unterhalten fühlt.