Rezension

Atemlose Hektik bis zum Ende

Liberty 9 - Todeszone - Rainer M. Schröder

Liberty 9 - Todeszone
von Rainer M. Schröder

Kendira und ihre Freunde wissen nun, dass sie ihr Leben lang belogen wurden. Noch nicht gelöst ist aber die Antwort auf eine bedeutende Frage: Was ist ihre wahre Bestimmung? Gemeinsam mit den Mountain Man machen sie sich auf den Weg, um "Liberty Valley" unter ihre Kontrolle zu bringen und die Electoren zu befreien. Es zeigt sich aber, dass dieser Schritt erst der Anfang einer langer Reise ist...

Mein Eindruck
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Für mich ist es immer eine interessante Sache, wie ein Autor seine begonnene Dystopie fortsetzt. In der Regel haben wir das Erwachen schon hinter uns. Die Hauptperson ist zum "Rebell" geworden und will sich der Obrigkeit stellen. In "Liberty 9 - Todeszone" sind die Helden dabei zunächst nicht allein, sondern haben Hilfe von außerhalb. Zu meiner Überraschung kommt die Auflösung der Bestimmung zügig, ich hatte da erst viel später mit gerechnet. Tja, leider hatte ich wohl zu viel erwartet. Zwar ist die Auflösung plausibel, aber unspektakulär.

Ziemlich bald wird klar, in "Liberty 9 - Todeszone" wird in Sache Action und Gewalt ganz schön angezogen. Die Charaktere stürzen von einem Aufstand zum nächsten Überfall, zum nächsten Unfall, wieder Überfall... Gut beschrieben sind die Abschnitte allemal. Doch nur weil eine gewaltsame Szene der Nächsten folgt, ist es nicht automatisch spannend. Mir fehlte das Innehalten, das Mitfühlen. Wenn dann wurden die Gedankengänge der Charaktere nur kurz und oberflächlich beleuchtet. Genau genommen hat man außer den Dialogen keine Ahnung, was in ihnen vorgeht.

Gut fand ich, dass man mehr über die Welt zuvor erfährt und wie es nun wirklich außerhalb der Sicherheitszone aussieht. Die Ideen sind gut und glaubhaft, aber auch hier wechseln die Schauplätze zügig. Kaum einer der neuen Nebencharaktere nimmt mehr als ein paar Seiten Platz ein. Auch war klar, dass sich Kendira nun "liebestechnisch" in diesem Band entscheiden muss. Sicher, es muss kein dramatisches Hin und Her sein. Doch auch diese "Gefühlssache" wird auf wenigen Seiten abgehandelt. Sang und klanglos akzeptiert der Verschmähte sein Los. Im Ernst?

Fazit
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Eigentlich bin ich immer für eine actiongeladene Handlung zu haben. In dem Fall aber hatte ich das Gefühl, der Autor wollte zu viel unterbringen und hat dafür an anderen Stellen gespart. Es fehlt das Innehalten, zu erfahren, was in den Charakteren wirklich vorgeht. Schön gemacht ist das Setting außerhalb der Sicherheitszone. Dafür wird von einem Schauplatz zum nächsten gehetzt, natürlich nicht ohne zahlreiche Verluste. Trotz seiner 500 Seiten unheimlich schnell zu lesen, doch diese Fortsetzung ging mir leider nicht unter die Haut.