Rezension

Auch die Bösen können Helden sein

Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite - Paul Durham

Die Ungeheuerlichen - Das Böse ist auf deiner Seite
von Paul Durham

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz

Ein paar Worte über Schurken...

Meinung

Riley und ihre Freunde leben in Morderfurt und verbringen die meiste Zeit in den dunklen Gassen oder über den Dächern der Stadt, immer auf der Suche nach etwas Neuem. Besonders verbotene Dinge haben es ihnen angetan und davon gibt es reichlich, dafür haben die Grafen Longchance gesorgt. So ist es Frauen und Mädchen verboten Lesen und Schreiben zu können oder Geschichten über die Ungeheuerlichen zu verbreiten, die vom Grafen für ihre Gräueltaten ins Exil verbannt wurden. Doch während die Stadt unter einer der Kreaturen im Wald leidet, versteckt sich der Graf mit seinen Wachen in der sicheren Burg und die Rufe nach den Ungeheuerlichen, die die Stadt sonst beschützten, werden lauter. Auch Riley muss feststellen, dass die Gerüchte um die bösen Ungeheuerlichen nicht alle wahr sind.

Riley und ihre Freunde werden von einem personalem Erzähler begleitet, der die Geschichte den Lesern näher bringt. Der Schreibstil und das Charakterdesign sind dabei altersgerecht, einige Momente in den Geschichten sind aber doch eher für die älteren Jugendlichen, weswegen ich die Altersempfehlung doch eher auf 13 setzen würde.

Seit Jahrzehnten sind die Ungeheuerlichen aus der Stadt Morderfturt und der umliegenden Gegend verschwunden. Nachdem sie eine schreckliche Tat begangen hatten, ließ der Graf sie ohne Gnade verfolgen und viele verschwanden deswegen ins Exil. Seit dem ist es still um die bösen Helden geworden. Riley und ihre Freunde wissen nur sehr wenig über die einstigen Beschützer der Stadt und auch dieses beinhaltet nur negatives. Die Ungeheuerlichen bleiben den drei Freunden und auch dem Leser lange Zeit ein Mysterium, welches keiner der Bewohner auflösen möchte. Selbst die einstigen Befürworter der Gruppe haben zwiegespaltene Meinungen über ihre Taten. Erst als die Lage in der Stadt brenzlig wird, sehnen sich die Bewohner nach Leuten, die für sie kämpfen. Die Spannung baute sich stufenweise zum Finale am Ende des Buches auf.

Charaktere

Riley lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester außerhalb der Stadtmauern, nahe des Waldes, in eher ärmlichen Verhältnissen. Zwar haben sie ein Dach über den Kopf und ihre Mutter betreibt einen einigermaßen gut laufenden Laden, dennoch bleibt am Ende nicht viel für die dreiköpfige Familie übrig. Das junge Mädchen handelte öfters ohne zu überlegen, was nicht immer gut ausging vor allem da sie von einer tollpatschigen Pechsträhne geplagt ist. Ist sie sich am Anfang noch sehr unsicher, so wächst sie am Ende über sich hinaus und springt über ihren Schatten.

Ihre Freunde Folly und Quinn gefielen mir insgesamt sehr gut, aber hätten auch ruhig etwas mehr ins Abenteuer involviert sein können. Lange Zeit bekommen sie nichts von den Geschehnissen mit sind am Ende aber dennoch sehr überzeugt von Rileys Schilderungen und Plänen. Auch der Rest der Charaktere war schön gestaltet, wobei ich bei den ein oder anderen gerne noch etwas mehr gewusst hätte.

Fazit

Besonders am Ende hatte mich die Spannung in ihrem Bann und die Idee von bösen Helden finde ich Klasse. 4 Sterne