Rezension

Auf der einen Seite spannend, auf der anderen Frauen verachtend

Operation Gay Bomb - Symone Hengy

Operation Gay Bomb
von Symone Hengy

Bewertet mit 3 Sternen

Alexander Buschbeck, Ex-Profiler und Ex-psychologischer Berater des Landeskriminalamts Sachsen. Reich beerbt und Retter der Leute mit vielen Problemen und wenig Geld. Denn weil er so reich geerbt hat, braucht er keine Rechnungen zu schreiben.

 

Hauptkommissarin Marlies Bender, frisch befördert und ebenso frisch zu einem seltsamen Tatort gerufen. Wann in seinem Leben hat man schon einmal eine zerlaufene Leiche vor die Füße bekommen?

 

Friedbert Hartmann, Oberst a.D. hat seine alten Kumpanen zu einem Treffen einberufen. Er will ihnen unglaubliches zeigen, was die Welt für immer verändern könnte.

 

Michael Groth macht in den grünen Österreicher Alpen Urlaub und einen Waldspaziergang. Ja, da steht zwar ein Schild „Militärisches Sperrgebiet“, aber der Zaun ist kaputt und man kann auch dahinter schön im Grünen wandern. So trifft er auf eine alte Militärbasis, die jedoch nicht lange in Sicht ist. Auf seinem Rückzug trifft er eine Frau und erschreckt, als er deren Gesicht sieht.

 

Groth beauftragt Buschbeck diese Frau zu finden. Buschbeck macht sich natürlich auf die Suche nach der Dame, von der man nur den Vornamen kennt.

 

Das Treffen um Hartmann kommt in Fahrt. Und Marlies hat keine Ahnung, warum sie den frisch eingetrudelten Fall wieder abgenommen bekommt.

 

„Operation Gay Bomb“ ist ein Thriller aus der Feder der Autorin Symone Hengy.

 

Das Cover war ja gleich meins. Zu so etwas muss ich einfach greifen. Die Inhaltsangabe hörte sich auch recht spannend und mysteriös an, also genau mein Ding.

 

Die Story um Friedbert Hartmann ist zu Anfang recht spannend. Ich fand die Gespräche der alten Herren teilweise auch recht humorvoll. Mit der Zeit ging dem Strang allerdings gewaltig die Puste aus. Es zog sich etwas dahin daher. Zum Ende hin stieg die Spannung dann wieder an, kam aber trotzdem nicht mehr richtig in Fahrt.

 

Alexander Buschbeck ging mir von Anfang an gehörig auf die Nerven. Reich gewordener Schnösel und sich selbst sein bester Freund. Nach dem Auftrag von Groth an Buschbeck hab ich die Kapitel nur noch überlesen, bzw. später ganz weg gelassen. Konnte mir auch keinen Reim darauf machen, was dieser Strang mit dem Rest des Buches zu tun haben sollte. OK, natürlich gehörte es irgendwie dazu und am Ende ganz bestimmt, war aber auch nicht schlimm, die Teile nicht gelesen zu haben, denn ich hab auch so alles ganz gut verstanden.

 

Hauptkommissarin Marlies Bender fand ich bis etwas über die Mitte des Buches richtig genial. Auch der dazugehörige Gerichtsmediziner war super. Ich fand den Strang mit der Leiche richtig spannend und die Teile hab ich richtig gefressen.

 

Ab dem Zeitpunkt an dem Marlies dann auf Alexander trifft, wird sie so nervig wie Buschbeck persönlich. Ich konnte die Handlungen von Marlies nicht mehr verstehen. Auch die Zusammenhänge, die beide mit ihren Fällen zogen waren für mich nicht nachvollziehbar. Bettgeschichte inklusive. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, sonst müsste ich spoilern.

 

Trotzdem fand ich den Part von Marlies noch recht spannend. Die drei Erzählstränge sind soweit dann auch gut verflochten und passen irgendwie zusammen. Wenn man ohne überlegen drüber liest, passt alles. Man darf halt nur nicht nachdenken oder zu lange überlegen. Dann passt nämlich so einiges nicht zusammen und man kann sich leicht fragen: „Wieso eigentlich?“.

 

Das Schlimmste, was ich der Autorin ankreide, ist das mega Frauen verachtende Bild, das sie sich gerade als Frau erdacht hat. Was sie für Diana vorgesehen hat, geht meiner Meinung nach absolut gar nicht. Leider kann ich hier nicht genauer darauf eingehen, sonst müsste ich spoilern und könnte vor Empörung gar nicht mehr aufhören. Und dabei bin ich noch nicht einmal eine Feministin. Unter dem Titel des Buches habe ich mir in der Hinsicht wahrlich etwas anderes vorgestellt. Wäre ja auch so nicht schlimm gewesen, wenn meine Erwartungen anders erfüllt worden wären. Aber so geht das für mich nun einmal gar nicht.