Rezension

** Auf in den Kampf **

Härtetest - Katri Dietz

Härtetest
von Katri Dietz

Bewertet mit 4 Sternen

Bei einem Roman aus dem Genre „Freche Frauen“ kann man Glück haben…man kann aber auch ganz gewaltig daneben greifen. Ich muss gestehen, dass mich „Härtetest“ von Katri Dietz schnell „hatte“ – denn bereits die Einleitung brachte mich zum Grinsen. Hier werden 10 Punkte aufgeführt, bei denen man merkt, dass man nun alt ist. Zwar treffen nur wenige Punkte ganz oder zumindest teilweise auf mich zu, aber dies scheint bereits der Anfang vom Altwerden zu sein ;o)

Der Roman „Härtetest“ ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was ich meistens auch sehr begrüße. Es gibt zwar viele Leser(innen), die diese Perspektive nicht mögen, aber ich finde es gut, dass man so direkt in die Geschichte einbezogen wird und sich teilweise mit dem Hauptcharakter identifizieren kann. Als ich mit dem Lesen begann, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten in die Story rein zu kommen, sondern konnte dem klaren und einfachen Schreibstil gut folgen. Die Charaktere die in dieser Geschichte vorkommen, sind recht übersichtlich gehalten und werden gut dosiert eingebracht, so dass man immer weiß, von welcher Person gerade gesprochen wird.

Bei dem Hauptcharakter Sophie handelt es sich um eine verheiratete Mutter, Mitte 30, die im Grunde rundum zufrieden sein kann. Sie arbeitet freiberuflich bei einer Mütter-Zeitschrift und ist dort sehr angesehen. Die 4-jährige Maya raubt ihr zwar häufig den letzten Nerv, aber für nichts auf der Welt würde sie ihre kleine Tochter eintauschen. Mit Jonas hat sie im Großen und Ganzen auch einen tollen Fang gemacht, allerdings hält sich dieser seit seiner Beförderung öfter im Theater auf, als Zuhause. Als Sophie mitbekommt, dass seine Praktikantin (natürlich jung und gutaussehend) der Grund für sein immer häufigeres Fernbleiben von Zuhause sein könnte, schrillen ihre Alarmglocken. Sie muss unbedingt herausfinden, ob ihr Mann eine Affäre hat, was allerdings gar nicht so einfach ist. Immerhin sieht sie ihn kaum noch. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Lilly schmiedet sie Pläne, um ihren Mann wieder auf die richtige Bahn zu bringen.

Im Grunde war die Story dieses Buches relativ vorhersehbar. Natürlich ist es auch machbar, einen Frauenroman zu schreiben, der überraschende Wendungen beinhaltet, aber oft ist es ja schon so, dass es stets ein Happy End gibt. Eben das, was sich alle Frauen wünschen ;o) Hier und da war ich zwar ein klein wenig am Zweifeln, wie es weiter gehen würde, aber im Großen und Ganzen konnte man sich den Verlauf der Dinge gut zusammen reimen. Da ich Lust auf eine leicht zu lesende Lektüre hatte, hat mich dies aber auch nicht weiter gestört. Hin und wieder brauche ich einfach mal ein Buch, bei dem ich leicht abschalten kann und welches ich zügig durchgelesen habe.

Die Story war zurückblickend gesehen aber zufriedenstellend und interessant zu lesen. Es kam keine Langeweile auf und die Geschichte zog sich auch zu keiner Zeit des Lesens. Hin und wieder konnte ich beim Lesen auch ein wenig schmunzeln und wurde dadurch gut unterhalten. Ein Hauch mehr Witz und ein bisschen mehr Unvorhersehbares und der Roman wäre perfekt gewesen.