Rezension

Authentisch, direkt, schockierend und schonungslos ehrlich

9 Tage wach - Eric Stehfest, Michael J. Stephan

9 Tage wach
von Eric Stehfest Michael J. Stephan

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Eric Stehfest gehört zu den Shootingstars des deutschen Fernsehens, er ist Hauptdarsteller in »Gute Zeiten, Schlechte Zeiten« und brillierte in der Tanzshow »Let’s dance«.
Was nur wenige wissen: In seiner Jugend war er jahrelang von der Partydroge Crystal Meth abhängig. Erst über eine einjährige Entziehungskur – Auslöser war ein neun Tage langer Rausch, den er fast nicht überlebte – schaffte er den Absprung. Heute ist er clean und hat sich zur Aufgabe gemacht, über die Gefahren dieser Modedroge aufzuklären. In »9 Tage wach« berichtet Eric Stehfest schonungslos über seine Zeit in der Drogenszene, den schmerzhaften Entzug und ein jahrelanges Doppelleben.

Meine Meinung:
"9 Tage wach" von Eric Stehfest und Michael J. Stephan ist ein sehr authentisches, direktes, schockierendes und schonungslos ehrliches Buch über die jahrelange Drogensucht von Eric Stehfest, den zerstörenden Rausch und den harten Kampf zurück.

Nach einem Vorwort ist das Buch in drei Teile gegliedert, die jeweils in einige Kapitel unterteilt sind. Man kann das Buch also gut nach und nach lesen, wenn man es denn schafft, aus diesem Bann auszubrechen.

Der Schreibstil, vor allem im ersten Teil des Buches, ist gewöhnungsbedürftig. Wir erleben Erics Geschichte aus seiner Sicht, allerdings in 3. Person. Hierbei erfahren wir alle seine Gedanken und Gefühle, auch wenn es nicht in Ich-Erzählung geschrieben ist.
Die Sätze sind zum Teil abgehackt und sprudeln auf einen ein wie ein Gedankenfluss, der auf einen nieder prasselt.
Allerdings ist es doch genau das, was einem die Situation und vor allem den Drogenrausch näher bringt. Man fühlt sich, als wäre man mittendrin, als sei man selbst berauscht. Die ganzen schlimmen Ereignisse, die Eric in seiner 10 jährigen Drogensucht erlebte, werden sehr authentisch und vor allem direkt vermittelt. So kommt es auch, dass die Wortwahl zum Teil derb und schonungslos ehrlich ist.
Im zweiten und vor allem im dritten Teil ändert sich der Schreibstil dann. Man merkt darin eine Entwicklung, genau wie die Entwicklung, die auch Eric mitmachen musste. Es wird flüssiger, verständlicher, offensichtlicher.
Dadurch, dass dieses Buch so offen und ehrlich ist, erlebt man genau mit, in was für ein Elend Drogen einen ziehen können, und vor allem auch, wie schwer es ist, diesem Sog wieder zu entkommen.

Mir hat diese offene Direktheit und Ehrlichkeit sehr gut gefallen und ich hoffe, dass einigen Menschen damit geholfen werden kann, damit sie gar nicht erst in so eine Situation gelangen. Denn dieses Buch, dieser Weg und der Kampf, den Eric Stehfest durchmachen musste, sind sehr abschreckend.

Fazit:
"9 Tage wach" von Eric Stehfest hat mir gut gefallen, weil es sehr authentisch und direkt den Drogenrausch sowie vor allem den Kampf daraus darstellt und somit hoffentlich als abschreckendes Beispiel gelten kann.