Rezension

Autobiographisches Bekenntnis zur käuflichen Liebe

Fucking Berlin - Sonia Rossi

Fucking Berlin
von Sonia Rossi

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurzbeschreibung:
Das autobiographische Bekenntnis zur käuflichen Liebe - und die freimütige Schilderung eines Doppellebens.
Sie lebt in Berlin, studiert Mathematik, bringt morgens ihr Kind in die Kita und trifft sich am Wochenende mit Freunden. Eine normale junge Frau – auf den ersten Blick. Denn sie hat noch einen Job: Sie verkauft ihren Körper. Und sie sieht darin auch kein Problem. Wie kommt man als harmlose Studentin ins Rotlichtmilieu? Wie ist das, wenn man sich zum ersten Mal gegen Bezahlung einem Freier hingibt? Wie erlebt man den Alltag mit den Kunden und Kolleginnen aus dem Milieu? Und wie kriegt man das überhaupt hin, ein Doppelleben zwischen bürgerlicher Existenz und Prostitution?

Meine Meinung:
Beim Thema Prostitution denkt man oft an Drogen, Zwang und Zuhälter. Doch es gibt auch zahlreiche Frauen, die diesem Beruf völlig freiwillig nachgehen - so wie Sonia Rossi.
Sicherlich hätte es auch andere Jobs für sie gegeben, aber keinen, bei dem sie entsprechend viel Geld verdient hätte, zumal ihr arbeitsloser Freund und späterer Ehemann das Geld manchmal schneller ausgegeben hat, als sie es verdienen konnte.

Ihr Einstieg in dieses Milieu beginnt mit Sex-Chats, geht weiter über Massagesalons und endet dann endgültig in Bordellen. Sie beschreibt Erlebnisse mit Freiern und Kolleginnen und gibt dem Leser damit tiefe Einblicke in das Leben einer Teilzeit-Hure.

Ich möchte mir nicht anmaßen über Sonia Rossi und ihre Beweggründe in dieses Milieu einzusteigen zu urteilen. Sie hat sich für diesen Weg entschieden und hat mich als Leser mit in eine Welt genommen, die ich so nie kennengelernt hätte. Allerdings wurde das Leben einer Hure meiner Meinung nach recht harmlos beschrieben, mein einziger Kritikpunkt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war flüssig geschrieben und schnell durchgelesen.

Meine Wertung: 4,5 Sterne