Rezension

Avery & Galen

Dschungelherz - Kim Henry

Dschungelherz
von Kim Henry

Bewertet mit 3 Sternen

Cover:

Das Cover finde ich traumhaft schön. Ich habe einen Fable für die afrikanische Savanne und das in verschiedene orange und braun Töne abgestufte Licht, welches die Savanne in eine tolle Atmosphäre tränkt verleiht dem ganzen eine besondere Wärme. Das Siegel der N.R.F. Jaguars finde ich klasse, es setzt nochmals einen besonderen Akzent in das schon vollkommene Bild.

 

Meinung:

Diese Geschichte zu rezensieren fällt mir ein wenig schwer. Den ein Punkt, der mich sehr zum grübeln gebracht hat, kann ich hier nicht thematisieren ohne zu viel zu verraten.

>>Das nennt man Nötigung.<< >>Das nennt man Motivation.<<

Avery nimmt sich ihren Beruf nicht nur zu Herzen, sie legt ihr gesamtes Leben danach aus. Ihr Glück stellt sie hinten an und sorgt sich rührend um die Frauen und Kinder im Dorf. Die unbekannte Krankheit, die grassiert hält sie nicht davon ab, eine Frau während ihrer letzten Atemzüge nahe zu sein und Obhut zu geben. Womit sie Gefahr läuft, sich selbst zu infizieren.

An dieser Stelle habe ich mich schon gefragt, ob dieses Verhalten nicht von Dummheit rührt. Es sagt viel über ihren Charakter aus, den ich an dieser Stelle nicht in Frage gestellt habe, andererseits geht es auch um einen gewissen Selbstschutz. Dieses Verhalten stand für mich sehr im Gegenteil zu einer Handlung, die mich so sehr zum nachdenken angeregt hat.

Avery ist eine Frau, vor der man aus Respekt den Hut zieht, doch mit der Offenbarung ihres Geheimnisses, hat die schöne Fassade der jungen Frau bei mir einen Knacks erhalten. Als Außenstehender so etwas beurteilen zu können, ist nahezu unmöglich. Die Kinder im Dorf liegen ihr so am Herzen und die medizinische Versorgung bzw. die Fürsorge würden im Falle ihrer Abreise wohl drastisch zurück gehen. Viel mehr Leben und Hoffnungen steht auf dem Spiel, sodass sie zu Gunsten der Menschen im Dorf entscheidet. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, hätte ich ihr Opfer wohl allerdings nicht gebracht. 

Händchenhalten auf dem Weg ins Verderben. Manchmal hatte das Schicksal wirklich eine seltsame Auffassung von Humor.

Als Mitglied einer Einheit hat man es nie leicht. Man muss innerhalb kürzester Zeit Entscheidungen treffen, Befehle hinnehmen, die einem unter Umständen missfallen. Dennoch ist der Zusammenhalt unter den Männern bemerkenswert. Ein jeder kämpft für das Gute und hat nur die besten Absichten.

Ein Einsatz kann tödlich sein, doch mit dem Wissen zu sterben, dass man sich für das Gute eingesetzt hat ist tröstend und für viele ein würdevoller Abgang.

In diesem Stolz verletzt zu werden, kann einen lange Zeit begleiten, manche kommen darüber hinweg und wieder andere können diese Kränkung nicht hinnehmen.

Sie konnte nicht sehen, woher die Schüsse kamen. Verdammt, sie war die Leiterin eines Kinderdorfes, nicht Lara Croft.

Mit dem Wissen infiziert zu sein, bleiben den beteiligten nur wenige Tage, bis die Krankheit ausbricht und somit ihren Tod besiegelt. Schaffen es Avery und Galen rechtzeitig herauszufinden um welche Krankheit es sich handelt und das entsprechende Gegenmittel aufzutreiben? Ein Kampf mit der Zeit und einem unbekannten Feind machen es zu einem dramatischen Unterfangen viele unschuldige Leben zu retten.

 

Charaktere:

Avery ist die Leiterin eines SOS Kinderdorfs in Uganda. Ihr Arbeitseinsatz geht weit über das normale Engagement hinaus. Sie ist eine starke Frau und an der Seite mit Galen, sind sie ein unschlagbares Team.

Galen McKenzie ist Commander einer Eliteeinheit der N.R.F. Jaguars. Durch einen Auftrag der Nato kreuzen sich Averys und seine Wege, wodurch die Gradlinigkeit des Commander ordentlich ins schwanken gerät.

 

Schreibstil:

Die Geschichten des Autorinnen-Duos haben immer ihren ganz eigenen Schliff. Handlungsorte und Geschehen sind immer anders und gerade das macht die Geschichten zu etwas besonderem.

Leider ist mir der Einstieg in die Geschichte schwer gefallen und die erste Hälfte des Buches hat sich ziemlich gezogen. Der Fokus lag zu Beginn sehr auf dem Versteck im Dschungel, sowie dem Dorf, dass abgeriegelt wurde, damit die unbekannte Krankheit nicht weiteren Umlauf nehmen kann. Dieser Teil hat mir zuviel Platz eingenommen und war mir zu ausführlich geschildert. In der Zeit ist in meinen Augen nicht wirklich etwas passiert. In der zweiten Hälfte, sind die Seiten jedoch nur so dahin geflogen und ich war beeindruckt, was hinter dem ganzen gesteckt hat.