Rezension

Beängstigend

Das Ende der Geduld - Kirsten Heisig

Das Ende der Geduld
von Kirsten Heisig

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Gesellschaft befindet sich aus meiner Sicht an einem Scheideweg. Sie könnte sich spalten in: "reich" und "arm", in "links" und "rechts", in "muslimisch" und "nichtmuslimisch".
Es ist deshalb, abgesehen von noch zu beseitigenden Handlungsdefiziten im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung, insgesamt notwendig, eine ehrliche Debatte jenseits von Ideologien zu führen. Sie wird kontrovers, wahrscheinlich auch schmerzhaft sein. Deutschland wird sie aushalten - und mich auch."

(aus "Das Ende der Geduld - Etwas persönliches zu Letzt" )

Dieses Buch passt sehr gut in die momentan laufenden (September 2010) und meiner Meinung nach längst überfälligen Diskussionen um die Meinungsfreiheit in Deutschland und vor allem die Radikalisierung ganzer Bevölkerungsschichten. Frau Heisig zeigt auf, dass sich durch fehlende Vorbilder, steigende Arbeitslosigkeit und wachsendenen Alkohol- und Drogenkonsum bereits ganze Generationen von potentiellen bzw. bereits aktiven Straftätern herausbilden, die den deutschen Staat mit seiner Laissez-Faire-Haltung verlachen. Ebenso gilt dies für viele Migranten, die mit dem klaren Vorsatz sich nicht integrieren zu wollen und dafür aber straffällig zu werden, teilweise vollkommen unkontrolliert in unser Land reisen. Vor allem nennt Frau Heisig die Dinge beim Namen und wurde zum Dank gleich in die rechte Ecke gestellt bzw. als "Richterin Gnadenlos" verschrien. In ihrem Buch zeigt sie Entwicklungen in Deutschlands Problemzonen auf, vor allem bezieht sie sich auf ihren Bezirk Neukölln. Doch sie weist auch Ideen und Lösungsstrategien auf, über die man ernsthaft nachdenken sollte. Hat sich das Neuköllner Modell doch bisher bewährt, indem jugendliche Straftäter schneller ihrer Maßregelung zugeführt werden, bevor sie bereits wieder 5 andere Taten verübt haben. Ich bin selbst beruflich pädagogisch tätig und kann diese Handlungsweisen nur für gut heißen. Ebenso gilt Frau Heisig mein Respekt, dass sie sich den Mund nicht verbieten ließ und dafür evtl. mit ihrem Leben bezahlen musste. Sie starb Anfang Juli 2010 unter äußerst mysteriösen Umständen.