Rezension

Bedrückend, aber ehrlich.

Klassenziel - T. A. Wegberg

Klassenziel
von T. A. Wegberg

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dieses Buch thematisiert ein sehr schweres und trauriges Thema und schafft es mich damit in seinen Bann zu ziehen und noch Tage danach zum Nachdenken anzuregen.

Klappentext: "«Morgen gibt’s Zeugnisse», sagte Dominik. Wir starrten beide geradeaus in die Dunkelheit. Ich versuchte, mein Zittern zu unterdrücken. «Du kriegst ja bestimmt wieder eins zum Einrahmen», fuhr er fort. Und nach einer Pause: «Und ich hab das Klassenziel nicht erreicht.» Ich gab immer noch keine Antwort. «Aber es gibt ja noch andere Ziele. Höhere Ziele. Oder bewegliche Ziele.» Er lachte, und ich fragte mich, was daran witzig sein sollte. Siebzehn Leben hat Dominik bei einem Amoklauf in der Schule ausgelöscht – und am Ende auch sein eigenes verloren. Schuldgefühle, Trauer, Medienrummel und die Trennung seiner Eltern bringen Dominiks Bruder Jamie an seine Grenzen. In Berlin muss er wieder bei null anfangen und versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen. Nicht ganz einfach, wenn die eigene Familie in Trümmern liegt und man ständig Angst haben muss, als Bruder eines Massenmörders erkannt zu werden. Doch dann lernt er Kenji kennen, der Musikmachen genauso liebt wie Jamie und sogar eine eigene Band hat ..."

Ich kann und möchte nicht viel zu diesem Buch erzählen, es behandelt einfach ein wichtiges und schlimmes Thema über das sich jeder im klaren sein sollte. Ich persönlich fühle mich immer noch bedrückt wenn ich an das Buch denke, jedoch ist das ein gutes Zeichen, denn das bedeutet, dass der Roman mir nahe gegangen ist - und ich denke das wird auch vielen anderen so gehen. 

Die Kapitel teilt der Autor in zwei verschiedene Arten auf, der eine Teil handelt von der Gegenwart - was erlebt Benjamin, nachdem das alles passiert ist? Wie schafft er den Sprung auf eine neue Schule? etc. - und der andere behandelt die Vorgeschichte, die zu den schlimmen Ereignissen führte - konnte man etwas ahnen? Hätte man das ganze verhindern können? Und vor allem: WARUM hat er das getan? 

Die aufspaltung der Kapitel war zwar zu anfang gewöhnungsbedürftig, schaffte es jedoch schnell nicht einmal mehr aufzufallen, da ich so in der Geschichte versunken war. Der gleichmäßige Anteil an Gegenwart und Vergangenheit macht die Geschichte nur umso spannender und dramatischer. 

Ich empfehle wirklich jedem sich mit diesem Thema auseinander zu setzen und wer das gerne in Form eines Buches machen würde, der kann "Klassenziel" beruhigt im Auge behalten!