Rezension

Beeindruckender und ideenreicher Abschluss der Drachenelfen-Reihe

Drachenelfen 05 - Himmel in Flammen
von Bernhard Hennen

Bewertet mit 5 Sternen

Der abschließende Band der Drachenelfen-Reihe beginnt damit, dass über Volodis Palast ein einzigartiger Wolkensammler vor Anker geht, dem ein „alter Bekannter“ entsteigt, der dem Unsterblichem vom wohl größten Geheimnis Nangogs berichtet: Dem Traumeis, das er gefunden und wieder versteckt hat. Mit ihm kann man alles verändern – und einen Weg finden, um die Daimonen endgültig zu vertreiben. Wie wird der Kampf um die Welt Nangog enden?

Schon nach wenigen Seiten wurde ich wieder mitten in die Geschichte gezogen und die Erinnerungen an die vorherigen Bände stiegen immer zahlreicher in mir auf. Ich war fasziniert, genoss die besondere Stimmung und die zahlreichen Erzählperspektiven, die für mich einfach zu dieser Reihe gehören.

Natürlich gibt es Figuren, die mir besonders am Herzen liegen und über die ich möglichst viel erfahren möchte, aber ich liebe auch die Vielschichtigkeit, die durch die verschiedenen Perspektiven geschaffen wird. Dass sich Zeit für Nebenfiguren genommen wird, man ganz unterschiedliche Sichtweisen, Hintergründe und Motivationen kennenlernt. Dadurch wird die Geschichte wunderbar episch!

Mich beeindruckten aber auch viele Ideen und überraschende Entwicklungen. Manche von ihnen haben mich regelrecht umgehauen, so dass ich völlig gebannt vor meinem Buch saß und mein Kopfkino geradezu explodiert ist. In diesen Momenten musste ich mich dann trotz aller Spannung dazu zwingen, kurz anzuhalten, um das Gelesene und meine inneren Bilder dazu zu verarbeiten.

Es gab aber auch ein, zwei Szenen, zu denen ich eine Weiterführung vermisst habe. In denen es Andeutungen zu einer Begegnung gab, über die dann aber nichts weiter kam. Ich und meine Neugier empfanden das vielleicht als besonders schlimm, weil es da auch um eine meiner Lieblingsfiguren ging.

Der Zugang zu einer anderen Lieblingsfigur hat sich dafür aber noch verstärkt bzw. eine andere Ebene erreicht. Ich habe sehr mitgelitten, freue mich aber auch riesig, nun die „Vorgeschichte“ zu kennen. Die Nähe zu den Figuren ist für mich sehr wichtig, daher mag ich es auch, durch die Vergangenheit neue Hintergründe und Facetten zu entdecken.

Bei all der Spannung und den vielen Ereignissen geht der Humor aber nicht verloren. Ich musste öfter grinsen und dieser Satz hat sogar für einen längeren Lachanfall gesorgt:

"Schlichtere Gemüter halten es in der Tat immer wieder für Magie, wenn man denkt, bevor man handelt."

Über mich selbst musste ich auch manchmal lachen, beispielsweise als mich ca. 100 Seiten vor dem Ende eine Figur „erwischt“ hat, die mir davor nicht unbedingt sympathisch war. Und das innerhalb von nur ein paar Szenen … Hu, bin ich wirklich so einfach gestrickt?

„Himmel in Flammen“ war für mich trotz eines Kritikpunkts ein beeindruckender und ideenreicher Abschluss der Drachenelfen-Reihe, der auf mich sehr intensiv gewirkt hat. Ich konnte alles um mich herum vergessen und war von der Geschichte auch emotional völlig gefesselt. Es gab Verluste, aber überraschenderweise nicht in dem von mir erwarteten Ausmaß. Und einen Übergang zu „Die Elfen“, der auf mich sehr rund gewirkt hat! Diese Reihe lässt mich also begeistert und mit vielfältigen Eindrücken zurück …