Rezension

Begierde, Obsession, Scham und Schuldgefühle

Die Vegetarierin - Han Kang

Die Vegetarierin
von Han Kang

Bewertet mit 5 Sternen

Begierde, Obsession, Scham und Schuldgefühle

 

 

 

Inhaltsangabe:

 

Ein seltsam verstörendes, hypnotisierendes Buch über eine Frau, die, laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist – bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen. »Bevor meine Frau zur Vegetarierin wurde, hielt ich sie für nichts Besonderes. Bei unserer ersten Begegnung fand ich sie nicht einmal attraktiv. Mittelgroß, ein Topfschnitt, irgendwo zwischen kurz und lang, gelbliche unreine Haut, Schlupflider und dominante Wangenknochen. So fühlte ich mich weder von ihr angezogen noch abgestoßen und sah daher keinen Grund, sie nicht zu heiraten.« Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht beflissen seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine zwar leidenschaftslose, aber pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird jäh gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich fortan ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt entfernt. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Doch damit nicht genug. Bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet. Die Vegetarierin ist eine kafkaeske Geschichte in drei Akten über Scham und Begierde, Macht und Obsession sowie unsere zum Scheitern verurteilten Versuche, den Anderen zu verstehen, der ja doch, wie man selbst, Gefangener im eigenen Leib ist.

 

 

Meine Zusammenfassung :

Yeong- hye führte mit ihre Ehemann bisher eine ganz normale und gewöhnliche Ehe. Sie war für ihn schon immer eine blasse farblose und nicht Attraktive Frau, die sich einfügte, in das rationelle Koreanische Frauenbild. Bis eines Tages alles Eskaliert und Yeong-hye beschließt ihr bisheriges Leben zu ändern und nur sich noch Vegetarisch zu ernähren. Yeong, bricht mit dem trationellen Frauenbild, läuft ohne BH herum, und stellt ihr bisheriges Leben auf den Kopf. Sie eckt in der Familie an, die sie nicht mehr verstehen Provoziert die öffentliche Gesellschaft, und man hat das Gefühl als ob sie sich trotz allem in ihr eigenes Schneckenhaus zurück zieht. Fragt man sie nach ihren Gründen Heißt es „ Ich hatte einen Traum“, dieses Träume fand ich oft beklemmend. Auch bekommt man das Gefühl sie strebt nach Unabhängigkeit, und möchte aus dem bisherigen Rollenbild ausbrechen. Sie fühlt sich gefangen im eigenen Körper. Anstatt es besser wird, wird alles schlimmer, das ganze Eskaliert, nicht ist mehr wie es vorher war. Alles Fühlen und denken wird zu einer Obsession von ihr, mit einem Gefühl von Schuld und Begierde. In ihrer Fantasie wird sie zu Blumen, Pflanzen und Bäumen, die tief verwurzelt mit der Erde sind. Das ganze war in 3 Abschnitte unterteilt, in der Yeong- Hye, ihr Schwager und ihre Schwester zu Wort kommen und man alles aus ihrer Sicht erlebt.

 

 

Meine Meinung zur Autorin:

 

Es war mein 1. Buch von der Koreanischen Autorin Han Kang, und wird auch nicht mein letztes sein. Ihr ist ein einmaliges Werk gelungen, das zu recht den „Man Booker International Prize“ erhalten hat. Das Buch hat große Wellen geschlagen in der Presse, kein Wunder bei dem Inhalt.

„ Dieser Roman ist ein Fest“ schreibt zum Beispiel die The Guardin, dem ich nur zustimmen kann.

Es ist wirklich schon ein außergewöhnliches Buch, etwas das ich bisher noch nicht gelesen habe. Einfach verstörend und doch schön zu gleich. Allein die Sprache fand ich klar und Kraftvoll und provozierend. Eine Obsession, etwas noch nie dagewesenes, gewagt, beeindruckend und Provokant.

Es geht um Begierde, Scham, Macht und Schuldzuweisung, von einer Aktion die zum Scheitern verurteilt ist, vom Gefühl im eigen Körper gefangen zu sein. Auch gewährt sie uns tiefe Einblicke in die Seelen der Protagonisten, der Koreanischen Gesellschaft und ihrer Trationen.

Ein Buch voller Sinnlichkeit, Begierde und Intimität. Die einzelnen Protagonisten, ihre Emotionen sind sehr gut und Bildhaft beschrieben.

 

" Ein Buch voller Begierde, Sinnlichkeit, Provokant, verstörrend, einfach ungewöhnlich und sehr schön "