Rezension

berührend und spannend

Meinem Herzen ganz nah -

Meinem Herzen ganz nah
von Nadine Seidel

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Svea schreibt für ein Frauenmagazin  und fragt sich, ob es die wahre Liebe wirklich gibt. Bei ihrer Suche stößt sie auf Emily Breder, zu der sie kurzerhand hinfährt. Emily lässt Svea in eine Liebesgeschichte eintauchen, mit der Svea so nicht gerechnet hätte...

Meine Meinung
Dieses wunderschöne Cover und der Klappentext haben mich sofort neugierig auf die Geschichte gemacht. Eine Liebesgeschichte, die ans Herz geht, perfekt für den Sommer. Und was soll ich sagen? Die Erwartungen, die Cover und Klappentext geschürt haben, gingen zwar in eine etwas andere Richtung, wurden aber an sich erfüllt. 

Die Handlung startet mit Sveas Aufbruch zu Emily. Schon da wurde meine Neugier auf die Geschichte geweckt und ich war gespannt darauf, mit Svea zusammen, der Liebesgeschichte auf den Grund zu gehen.
Anschließend erleben wir die Geschichte von Henry und Agnes aus deren jeweiligen Perspektiven. Was zunächst sehr romantisch, fast schon ein bisschen kitschig, beginnt, nimmt eine überraschende Wendung, die ich nicht habe kommen sehen. 
Daraufhin verliert die Geschichte zwar nichts an ihrer Romantik und ihren Emotionen, aber es kommt eben der spannende Aspekt hinzu, der einen dran bleiben lässt. Dadurch entstand ein toller Ausgleich zu dem etwas kitschigeren Teil der Geschichte.
Man durchlebt ein auf und ab der Emotionen und Gefühle, die einen mitreißen und tief berühren. 
Ein kleiner Kritikpunkt für mich persönlich ist allerdings, dass mir Svea bei alldem etwas auf der Strecke bleibt, obwohl sie laut Klappentext die Hauptfigur sein soll. Man erfährt nur zwischendurch immer wieder in wenigen Sätzen, wie sie die Geschichte empfindet und erlebt, woraufhin es direkt wieder mit Henry und Agnes weitergeht. Das finde ich ein bisschen schade, da sie so für mich nicht wirklich greifbar wurde.  

Die Protagonisten Henry und Agnes habe ich als sehr gefühlsechte und emotionale Charaktere erlebt, was gut zu ihnen gepasst hat und auch gut rüber gekommen ist. Henry und Agnes wurden dadurch greifbar, auch wenn sie teilweise doch sehr kitschig waren. Aber es hat zu ihnen gepasst. Die Nebencharaktere, inklusive Svea blieben hingegen etwas blass. Es wurde deutlich, dass eben Henry und Agnes im Vordergrund stehen. Svea hingegen empfand ich eher auch selbst als Leserin. Sie sucht nach der wahren Liebe und liest eben die Geschichte von Henry und Agnes. Daher stellt sie den Anfang und das Ende der Geschichte dar und nimmt uns als Leser:innen mit auf die Reise.

Der Schreibstil ist flüssig und hatte etwas sehr gefühlsechtes und fast schon poetisches an sich. Das passte perfekte zur Geschichte und zu den Protagonisten. Generell wurde dadurch auch eine tolle, romantische und emotionale Atmosphäre kreiert, die ans Herz ging. 

Insgesamt eine schöne Liebesgeschichte, die sich spannend entwickelt hat aber für mich persönlich auch einen kleinen Kritikpunkt hatte.