Rezension

Berührender Einblick in das Leben einer Autistin

Mein Leben als Sonntagskind - Judith Visser

Mein Leben als Sonntagskind
von Judith Visser

Bewertet mit 4 Sternen

Ein sehr empfehlender Roman, wenn man sich mit dem Thema Autismus beschäftigt, der nur am Anfang aus meiner Sicht einige Längen hatte.

Ein sehr interessanter Einblick in das Innenleben einer Autistin. 

Jasmijn ist ein außergewöhnliches Kind, sie nimmt Geräusche und Menschen viel intensiver wahr als andere Kinder. So lange sie noch zu Hause ist und viel Zeit mit ihrem Hund verbringt, fällt dies gar nicht so auf. Doch schon im Kindergarten und später vor allem in der Schule, wird die Umwelt ihr zu viel und sie muss Strategien entwickeln, um mit dem Überangebot an Input zurecht zu kommen. Hier entwickelt sie eigene Strategien, die aber von ihrem Mitmenschen oft nicht verstanden werden. 

Das Buch ist in sehr kleine Kapitel unterteilt und lässt sich daher einfach lesen. Die Sprache ist leicht zu lesen und man kann sich sehr gut in Jasmijn einfinden. Nach ca 50 Seiten wurde es für mich etwas langweilig, weil es wie eine Sammlung kleiner Ereignisse wurde, der rote Faden/die Geschichte fehlte mir. Ab Seite 180 wird es dann spannender, Jasmijn kommt in die weiterführende Schule, findet eine Freundin und sogar den ersten Freund. 

Die Ereignisse am Ende waren für mich etwas viel. Da es sich um einen autobiographischen Roman handelt, war es vielleicht ein wahres Ereignis im Leben der Autorin und das Leben schreibt ja immer die tragischsten Geschichten. 

Insgesamt aber ein sehr empfehlender Roman, wenn man sich mit dem Thema Autismus beschäftigt, der nur am Anfang aus meiner Sicht einige Längen hatte.