Rezension

Besser kann eine Comic-Adaption nicht sein!

Das letzte Einhorn, Graphic Novel - Peter S. Beagle, Peter B. Gillis, Renae De Liz

Das letzte Einhorn, Graphic Novel
von Peter S. Beagle Peter B. Gillis Renae De Liz

*Worum geht's?*
Das Einhorn lebt seit Jahren glücklich in seinem Hain, den es vor jeglichen Gefahren schützt. Als eines Tages zwei junge Jäger durch die Wälder streifen und über seine Legenden sprechen, lauscht das Einhorn und kann nicht fassen, was es zu hören bekommt! Der Ältere wagt es zu behaupten, dass es keine Einhörner mehr auf der Welt gibt. Entsetzt und empört weigert sich das Einhorn, diesen Aussagen Glauben zu schenken; schließlich ist es selbst das beste Beispiel für das Gegenteil. Trotzdem wächst Unruhe in ihm. Ist es wirklich das Letzte? Um das Geheimnis seiner verschwundenen Artgenossen zu lüften, macht sich das Einhorn auf eine abenteuerliche Reise.

*Kaufgrund:*
Sowohl der Roman von Peter S. Beagle, als auch die Verfilmung haben mich berührt und mitgerissen. Als absoluter Fan des "Letzten Einhorns" kam ich also nicht um die Comicadaption herum!

*Meine Meinung:*
Bevor es mit dem eigentlichen Comic losgeht, gibt es ein Vorwort von Peter S. Beagle, dem Autor des ursprünglichen Romans. Berührend schreibt er darüber, wie weit es sein Einhorn geschafft hat: Nach einem Buch, einem Zeichentrickfilm und einem Theaterstück folgt nun eine Graphic Novel.

Anschließend kommt man in den Genuss der traumhaften Zeichnungen von Renae de Liz. Jede Seite des 144 Seiten langen Comics ist dank ihres Stils ein echter Augenschmaus! Sie hat jede einzelne Figur ihrem Charakter entsprechend bildlich dargestellt. So ist die Hexe Mommy Fortuna nicht besonders ansehnlich, während man den Comic allein wegen der Einhorn-Zeichnungen immer wieder durchblättern möchte. Man merkt, dass de Liz all ihr Herzblut in das Einhorn gesteckt hat. Hierbei sei zu erwähnen, dass die Personen nicht so aussehen wie in der Zeichentrickverfilmung! Renae de Liz hat keinesfalls "abgemalt", sondern wunderschöne Eigenkreationen geschaffen. Bloß das Einhorn weist Ähnlichkeiten auf, die aber keinesfalls negativ auffallen.

Peter B. Gillis hat die Texte für den Comic verfasst. Sein märchenhafter und poetischer Schreibstil unterstützt Renae de Liz Zeichnungen dabei perfekt. Zusammen ergeben Bilder und Worte eine sagenhafte Atmosphäre, die dem Originalroman von Peter S. Beagle alle Ehre machen. Ich möchte betonen, dass die gesamte Graphic Novel eine Adaption des Romans, nicht des Zeichentrickfilms ist. Die Handlung richtet sich also nach dem Buch und weicht somit etwas von der der Verfilmung ab.

Zu jedem Kapitelanfang gibt es eine atemberaubende Zeichnung und zum Schluss findet der Leser eine kleine Galerie mit den schönsten Bildern rund um "Das letzte Einhorn". Diese Zeichnungen stammen nicht alle aus Renae de Liz Zeichenfeder, sind deswegen jedoch nicht weniger hinreißend. Ein großartiges Extra!

An dieser Stelle kann ich nur jedem dazu raten, sich die Leseprobe auf der Verlagshomepage anzuschauen, um sich von den bildhübschen Zeichnungen überzeugen lassen zu können.

*Cover:*
Das Cover vermittelt einen völlig falschen Eindruck, da das Titelbild mit einem Motiv eines anderen Zeichners (Frank Stockton) entwickelt worden ist. Die Zeichnung ist auch sehr hübsch anzusehen, kommt allerdings kaum an die bezaubernden Grafiken im Innenteil heran.

*Fazit:*
Für diese wundervolle Comicadaption des phantastischen Märchens um "Das Letzte Einhorn" kann und will ich nicht weniger als 5 strahlende Sterne vergeben. Für jeden Fan und für alle Einhornliebhaber ein Kaufmuss!