Rezension

Bessere Sprecherin als im 1. Teil

Saphirblau. Liebe geht durch alle Zeiten 02
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

Vor 3 Tagen hat sich Gwendolyns Welt auf den Kopf gestellt. Sie hat das Zeitreisegen ihrer Familie geerbt – nicht ihre Cousine Charlotte. Als Reisepartner wird ihr Gideon zur Seite gestellt, der aus der männlichen Zeitreisefamilie stammt und ihr Herz erobert hat. Dadurch verbringt sie mehr Zeit in einer geheimen Loge, die sich um ihre Zeitsprünge kümmert und in der Vergangenheit als zu Hause. Sie wünscht sich sehnlichst wieder Normalität, da könnte sie all die Fragen, die in ihrem Kopf Kreise drehen, einfach vergessen. Was für ein Spiel spielt der Gründer der Loge, der Graf von Saint Germain? Wieso ist Gideon manchmal so charmant und dann wieder absolut abweisend? Sind wirklich Lucy und Paul, selbst Zeitreisende aus beiden Familien, die Bösewichte? Was hat es mit der Magie des Raben auf sich, über der der Rubin – Gwendolyn, angeblich verfügt?

Da hing ich erst an Rubinrot, da musste Saphirblau natürlich gleich folgen. Im zweiten Teil der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier, kommt die Geschichte langsam richtig in Fahrt. War Rubinrot noch die Einführung, geht es in Saphirblau, um einiges spannender zu. Gwen gesteht sich ihre Gefühle für Gideon ein, schützt aber ihr Herz, weil sie nicht weiß, wie er zu ihr steht. Auf die Fragen aus dem ersten Band, gibt’s immer noch keine Antworten. Stattdessen kommen immer mehr hinzu, wobei die Loge nicht gerade wenig dagegen gut. Der Graf ist auch so undurchsichtig wie eh und je.

Die schönsten Überraschungen waren die Einführungen der neuen Charaktere. Manche machen Gwens Leben nicht einfacher, andere wiederum einfacher. Darunter fällt der kleine Wasserspeicher Xemerius. Für mich ist er sowas, wie das Maskottchen der Trilogie. Er bringt noch mehr Witz und urkomische Kommentare mit in die Geschichte und trifft dabei mitten ins Herz des Lesers. Am schönsten sind die Momente, wo er vor Aufregung Wasser spukt.
So kriegt Gwen, wie auch der Leser, Gespräche mit, die eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmt sind. Denn Xemerius ist ein Dämon, der durch Wände gehen kann und nur von Gwen gesehen wird. Also der perfekte Spion.

Auch sehr schön sind die Szenen mit Lucy & Paul und Gwen Opa, die diesmal ein paar mehr Seiten abbekommen und ich sie besser kennenlernen konnte. So weiß zumindest schon der Leser, das Lucy & Paul einen guten Grund dafür hatten den 1. Chronografen zu stehlen. Natürlich bleibt die Frage nach dem Warum unbeantwortet.

Bei diesem Hörbuch gab es auch eine kleine Änderung: die Sprecherin. Es kam bei meinen Hörbüchern bis jetzt noch nie vor, dass bei einem Mehrteiler der Sprecher einfach geändert wurde. Doch ich bin heilfroh darüber, weil ich Sasche Icks, Sprecherin des ersten Teils, nicht passend fand, obwohl sie eine tolle Stimmfarbe hat. Dafür bin ich jetzt mit Josefine Preuß absolut glücklich. Sie ist zwar eine häufige Sprecherin und auf diese Art ein wenig „vorbelastet“, doch sobald sie bei einem neuem Projekt spricht, fällt ihr altes komplett von ihr ab. Bei anderen Sprechern habe ich manchmal das Problem, das ich dann immer an die andere Geschichte denken muss, wie bei der Synchronstimme von Hermine Granger aus Harry Potter. Während des kompletten Hörbuchs spuckte sie mir im Kopf rum. Genau das gibt es bei Josefine Preuß nicht.
Sie gibt jedem Charakter, ob männlich oder weiblich, eine eigene Stimme. Bei den männlichen Charakteren sind die Unterschiede zwar geringer, doch durch verschiedene Betonung oder auch der Sprachweise, konnte ich sie doch noch gut unterscheiden. Eine super Arbeit leistet sie dabei bei Xemerius, wo sie ihre Stimme wirklich gut verändert und so auch jemand anders vorm Mikrofon vermutet werden kann.

„Saphirblau“ war auch wie sein Vorgänger mit knappen 290 Minuten wahrlich nicht lang. Die 4 CDs sind während Aufwasch, Hausaufgaben oder beim Autofahren schnell weggehört. Wieso ich mich auch wieder hier Frage, wieso es nicht gleich die ungekürzte Fassung gab.

Es war ein toller zweiter Teil und er hat alles vorbereitet für einen, wie ich schon sagen kann, atemberaubenden letzten Teil: „Smaragdgrün“.