Rezension

Beste Krimiunterhaltung

Donau so rot -

Donau so rot
von Thomas Baum

Bewertet mit 5 Sternen

Das ist mein erster Krimi mit dem eigenwilligen, aber sympathischen Chefinspektor Robert Worschädl.

 

Worschädl und seine Frau Kaoline, eine Psychotherapeutin, feiern ihre Silberne Hochzeit. Während Karoline von einer Karibik-Kreuzfahrt träumt, kann sich der bodenständige Worschädl gerade einmal zu einer dreitägigen Schifffahrt auf der Donau durchringen, zumal ihn neben der Unbequemlichkeit einer Flugreise auch die horrenden Kosten abschrecken.

 

Dass dem Jubelpaar auf der Reise von Linz nach Bratislava nicht langweilig wird, dafür sorgt schon Fußballpräsident Breitwieser, der just während der Feier zu seinem 60. Geburtstag tot in der Nachspeise landet.

 

Robert Worschädl schaltet augenblicklich vom „Privatmann“ in den Modus des Chefinspektors um und beginnt zu ermitteln. Der Geruch von Bittermandeln weist den Weg zu einem gewaltsamen Tod. Doch wer ist der Mörder? Da das Schiff nirgends angelegt an, ist der Täter noch an Bord ....

 

Meine Meinung:

 

Mit Robert Worschädl hat Autor Thomas Baum einen sympathischen Ermittler geschaffen. Auf den ersten Blick wirkt Worschädl tollpatschig und ungelenk, da er ein paar Kilos zu viel auf die Waage bringt. So mancher Krimineller hat ihn schon unterschätzt und damit eingefahren. Gemeinsam mit Kollegin Sabine Schinagl hat er eine hohe Aufklärungsquote. Sein Vorgesetzter Stefan Schweitzer hat manchmal zwar seine liebe Not mit Worschädl, der die Vorschriften hin und wieder „situationselastisch“ auslegt. Doch der Erfolg gibt Worschädl recht. Schweitzer ist als Chef leider nicht so souverän wie als Polizist.

 

Die Charaktere haben so ihre Ecken und Kanten. Gut gefallen hat mir, wie Sabine in ihrem Sorgerechtsstreit mit ihrem Ex-Mann, diesen vor Gericht eiskalt auflaufen lässt.

 

Entzückend finde ich, dass einige Gedanken aus Sicht eines ewig getretenen Fußballs geschrieben sind. Alle Kapitelüberschriften haben etwas mit Fußball zu tun: Corner, Freistoß oder Foul.

Trotz aller humorvollen Einlagen - wie etwa Worschädls Bad in der eiskalten Donau - nimmt sich der Autor eines ernsten Themas an: Wettbetrug und Spielmanipulationen im Fußball. Und da geht es nicht um die bekannten Vereine in der Bundesliga, sondern um die unbedeutenden Unterklassen des (nicht nur) österreichischen Fußballs.

 

Der Schreibstil ist locker und der Krimi lässt sich gut an Deck eines Donaukreuzfahrtschiffes lesen.

 

Fazit:

 

Das Buch hat mich bestens unterhalten. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.