Rezension

Bettina Belitz - Panthersommernächte

Panthersommernächte - Bettina Belitz

Panthersommernächte
von Bettina Belitz

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Unter Ninas Bett liegt ein schwarzer Panther. Eine lebendige, wilde Raubkatze, die urplötzlich in der Kleinstadt aufgetaucht ist und die Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Während draußen schon der Schützenverein zur Jagd auf „die Bestie“ bläst, ist es Nina gelungen, Kontakt zu dem Tier aufzunehmen. Sie spürt den geheimnisvollen Zauber des Panthers, der sich sogar von ihr berühren lässt. Aber ein Panther ist kein Schmusekätzchen. Er braucht Freiheit und vor allem täglich jede Menge frisches Futter. Hilfe bekommt Nina von ihrem Klassenkameraden Lionel. Ausgerechnet, denn Lionels Vater ist der Anführer der Panther-Jagdgesellschaft. *Quelle*

Zur Autorin: 
Bettina Belitz, geboren 1973 in Heidelberg, verliebte sich schon früh in die Magie der Buchstaben. Lesen allein genügte ihr bald nicht mehr – nein, es mussten eigene Geschichten aufs Papier fließen. Nach dem Studium arbeitete Bettina Belitz als Journalistin, bis sie ihre Leidenschaft aus Jugendtagen zum Beruf machte. Heute lebt sie umgeben von Pferden, Schafen, Katzen und Hühnern in einem 400-Seelen-Dorf im Westerwald und lässt sich von der Natur und dem Wetter zu ihren Romanen inspirieren.

Meinung: 
Die 14-jährige Nina Bouvier lebt mit ihrer Familie in dem beschaulichen Städtchen Bornhausen. Dort ist sie sehr engagiert, sie betreibt Eiskunstlauf, ist Chefredakteurin der Schülerzeitung, Klassensprecherin und Vertrauensschülerin. Doch dann wendet sich ihr bis daher sehr strukturiertes Leben, denn ein Panther kreuzt in der Stadt auf und plötzlich ist alles anders.

Nina fühlt sich sofort zu diesem mächtigen Raubtier hingezogen, sie kommunizieren auf einer Ebene und als der örtliche Schützenverein Jagd auf den Panther machen will, versucht Nina, ihn mit allen Mitteln zu beschützen. Hilfe dabei erfährt sie von Lionel, ihrem Klassenkameraden.

Mit Panthersommernächte legt Bettina Belitz ihr neuestes Jugendbuch vor. Ihre Splitterherz-Trilogie hatte mir vor einiger Zeit recht gut gefallen, ich hatte aber seither nichts mehr von ihr gelesen. Daher war ich auf das Buch gespannt, da die Thematik sich vielversprechend las.

Gerade die ersten Kapitel lesen sich sehr humorvoll und rasant, denn Nina ist eine äußerst sympathische Protagonistin, die zwar sehr ehrgeizig ist und deren Leben bisher durchgeplant war, aber sie ist auch vor Fettnäpfchen nicht gefeit. So muss sie durch einen Faux-Pas in der letzten Ausgabe der Schülerzeitung, deren Chefredakteurin sie ist, ihren bisher so geliebten Posten vorerst auf Eis legen, was ihr sehr schwer fällt.

Als ein Panther Einzug in das beschauliche Örtchen hält, glaubt man erst nicht so richtig an dessen Existenz. Auch Nina nicht, doch dann wird sie eines Besseren belehrt und sie freundet sich sogar mit dem wilden Tier an. Die beiden kommunizieren auf fast magische Art und Weise miteinander, und in Ninas Gegenwart ist der Panther zahm wie ein Kätzchen. Dies mag dem Leser zwar etwas befremdlich erscheinen, aber diese Verbindung ist für die Geschichte wie das Salz in der Suppe.

Doch natürlich wird diese einträchtige Idylle zwischen Nina und dem Panther gestört, denn die Einwohner bekommen immer mehr Angst und schließlich will der örtliche Schützenverein unter der Leitung von Herrn Schröter, dem Betreiber einer Tiermast und nebenbei Sponsor für alles im Ort, dem Tier den Garaus machen. Nina wächst aufgrund dieser Bedrohung für das Raubtier über sich hinaus und versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel, es zu schützen. Dies macht sie nur noch umso sympathischer.

Auch die Nebencharaktere hat Bettina Belitz interessant gewählt. Vor allem Lionel, der Sohn von Schröter, wird Nina zu einer großen Hilfe, obwohl er anfangs ein wenig eigenbrötlerisch daherkommt und von seinen Mitschülern als "Würstchen auf zwei Beinen" gehänselt wird.

Das Ende der Geschichte ist stimmig und man schlägt das Buch auf jeden Fall zufrieden zu. Bettina Belitz ist mit ihrem neuesten Werk ein wunderbares Jugendbuch gelungen, das eine besondere Verbindung zwischen Mensch und Tier erzählt (ob dies nun als realistisch ausgelegt werden kann oder nicht), aber auch vom Erwachsenwerden und der ersten Liebe.

Fazit: 
Panthersommernächte ist ein unterhaltsamer Jugendroman, der anfangs mit viel Witz und Humor aufwartet und später von einer wundersamen Mensch-Tier-Verbindung berichtet, aber auch vom Erwachsenwerden und der ersten Liebe. Eine gelungene Mischung, die vor allem die weibliche jugendliche Zielgruppe ab 12 Jahren durchaus begeistern dürfte.