Rezension

Bewegend

Mit dir an meiner Seite - Nicholas Sparks

Mit dir an meiner Seite
von Nicholas Sparks

Ronnie und ihr Bruder Jonas sollen die Sommerferien bei ihrem Vater verbringen. Allerdings hat sie darauf absolut keine Lust, mit 17 Jahren sind Ferien in einer Kleinstadt sehr langweilig und außerdem hat sie seit 3 Jahren nicht mehr mit ihrem Vater gesprochen, weil sie im nicht verzeihen kann, dass er die Familie verlassen hat. Am Anfang ist das Zusammenleben nicht sehr einfach, vor allem weil Ronnie öfters die Rolle der Außenseiterin einnimmt. Ihr Vater ist dennoch sehr verständnisvoll und versucht jedem Streit aus dem Weg zu gehen. Dann fliegt ihr bei einem Volleyballspiel auch noch ein Ball entgegen, so dass sich ihr Getränk über ihrem Oberteil verteilt. Will entschuldigt sich zwar bei ihr, aber Ronnie ist das ziemlich egal und sie findet sowieso alles ätzend. Muss sie denn ständig wieder auf diesen Will treffen?

Der Sprecher war mir bis dato unbekannt, aber er hat einen guten Job gemacht. Am Anfang der Geschichte hätte eine junge quirlige Frau besser gepasst, aber ab dem letzten Drittel hat seine Stimme wunderbar gepasst.
Der Anfang klang nach einem kitschigen Jugendbuch, allerdings ändert sich das. Die Geschichte wird tiefgründiger und das Ende hat mich sehr bewegt, ja ich hatte sogar Tränen in den Augen.
Ich habe mich zuerst gefragt, was dieser Titel eigentlich soll. Später ist mir klar geworden, dass man ihn in verschiedenen Konstellationen anwenden kann. Ronnie an der Seite von ihrem Vater oder andersherum. Ronnie an der Seite von Will oder andersherum. Alle Kombinationen passen sehr gut.
Ronnie lernt bei dem Volleyballspiel Blaze kennen und die zwei verstehen sich bis zu einem gewissen Zeitpunkt sehr gut. Danach konnte ich Blaze nicht mehr ausstehen und hoffte, dass sie endlich einen Denkzettel bekommen würde. Dieser kam zwar, war meiner Meinung nach aber viel zu hart und sie tat mir sehr leid. Immerhin konnte ich sie dann wieder mögen, ja sie hat mir sogar wieder gut gefallen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Freund Marcus, der war mir von Beginn an nicht geheuer.
Will finde ich klasse, er hat einen tollen Charakter. Er ist hilfsbereit, fürsorglich und bescheiden und Ronnie findet ihr erst mal ziemlich nervig.
Man wartet die ganze Zeit eigentlich nur darauf, dass die beiden sich endlich näher kommen, ohne dass es dabei zu kitschig wird. Nicolas Sparks hat es wirklich sehr elegant hinzubekommen, eine Liebesgeschichte zu erzählen, ohne Klischees und ohne zu viel Kitsch. Danach schafft er es auch noch daraus an Drama zu machen, ohne dass es zu sentimental wird.
Ich sah die Geschichte ab dem letzten Drittel mit ganz anderen Augen, da sie eine unerwartete Wendung nahm und der Wechsel von der Liebesgeschichte zum Drama begann. Ronnie hat mir da ausgesprochen gut gefallen, ihr Verhalten war grandios und wahrscheinlich würden nicht viele Leute so entscheiden wie sie – leider.
Insgesamt war es ein schönes, wenn auch trauriges, Buch und ich kann es nur weiterempfehlen. Allerdings sollte man sich das Ende in manchen Lebenssituationen nicht unbedingt antun, es könnte einem zu viel bzw. zu schmerzlich werden.