Rezension

Bewegende Historie

Minik - Ralf Isau

Minik
von Ralf Isau

Bewertet mit 4 Sternen

Ralf Isau, der Autor eher fantastischer Geschichten bewegt sich im Historischen Raum und schreibt einen Roman der auf einer wahren Geschichte aufbaut ? Das soll gut gehen ?  Ja, das geht sehr gut aber wie dieser Roman in die Abteilung Kinderbuch gelangt, entzieht sich mir völlig.

Geschichte: Der Polarforscher Robert Peary landete zum 2. Mal in Grönland und bittet die Einheimischen Inuit um Ihre Hilfe bei der Bergung von Meteoriten. Zudem handeln die Amerikaner und wollen Felle und Walrosszähne gerne gegen Metall oder Holz eintauschen. Minik 10 Jahre alt und sein Vater gehören mit weiteren 4 Verwandten zur Gruppe, die Peary helfen. Dieser bietet an, die 6 Eskimos für einen Winter mit nach New York zu nehmen, um Sie im Folgejahr wieder zurück zu bringen. Was Peary verschweigt, ist dass es ein Auftrag des Naturkundlichen Museums war, doch einen Eskimo für Studienzwecke mitzubringen. In New York angekommen wird schnell klar, dass Peary die 6 nur angelockt hat, wegen dem Museum. Das Klima ist für die Polareskimos jedoch so schlimm, dass binnen kürzester Zeit alle eine Lungenentzündung haben. Minik überlebt als einzigster und wird von einer amerikanischen Familie adoptiert und auf die Schule geschickt. Mit 16 Jahren muss Minik jedoch entdecken, dass sein Vater und die Verwandten nicht beerdigt bzw. unter Steinen begraben wurden, sondern für das Museum als Skelett präpariert wurden. Für Minik stürzt eine Welt ein.....

Personen und Schreibstil:

Flüssig und mit viel Liebe zum Detail, werden die Protagonisten vorgestellt und vor allem Ihre Gedanken und Ihre Sicht der Dinge, die das ganze Buch so unheimlich "anfassbar" macht. Ich habe mit dem Eskimo gelitten, mich über ihn geärgert und über die Ignoranz zu dieser Zeit aufgeregt. Der Inuit, war um die Jahrhundertwende eben auch nur ein Wilder, aber kein Mensch und diese Zeit spiegelt das hervorragend wieder.

Meinung: Ich kannte diese Geschichte überhaupt nicht und bin immer wieder erstaunt und auf der anderen Seite erfreut, historische Fakten, natürlich ausgeschmückt mit der Phantasie des Autors, die auf wahren Begebenheiten basieren zu lesen und mitzuerleben. Das Buch ist sehr gut geschrieben und es vermittelt mir, die Problematik zu dieser Zeit und auch die Gefühle und Gedanken eines Eskimo , der in keiner Welt mehr zu Hause ist aber seinen festen Platz sucht, den er aber nie finden kann.

Fazit: Historisch einwandfreie Geschichte, für alle Altersgruppen ab 10 bis 99. Hat mir sehr gut gefallen.