Rezension

Bilder sagen mehr als tausend Worte ...

Der schwarze Hund - Matthew Johnstone

Der schwarze Hund
von Matthew Johnstone

Bewertet mit 5 Sternen

Bilder sagen mehr als tausend Worte!
Eine Depression in Worte zu fassen, ist selbst für einen Psychiater nicht einfach, wenn er Angehörigen von an Depressionen Erkrankten die Krankheit näher bringen soll. Umso schwerer, wenn ein Betroffener Rede und Antwort stehen soll.
Schön, dass es da einen Autor wie Matthew Johnstone gibt, der es mit wenigen Worten, aber außerordentlich ausdrucksstarken Bildern schafft, einer Krankheit ein bisschen von dem zu nehmen, was der Volksmund wohl Angst vor dem Unbekannten nennt.
Selbst unter starken Depressionen leidend, bin ich oft an meine Grenzen gestoßen, wenn ich versucht habe, Angehörigen und Freunden zu erklären, was in und mit mir los ist. Dank jahrelanger Therapien habe ich es Gott sei Dank heute geschafft, wieder Glück und Leben in eben dieses Leben zu lassen. Wie leicht wäre es doch gewesen, wenn ich dieses einfühlsame Bilderbuch zur Hand gehabt hätte.
Das Büchlein von Matthew Johnstone ist Hilfestellung, Ratgeber und Wegweiser zugleich. Im ersten Teil des Buches verdeutlichen aussagekräftige Zeichnungen mit kleinen Untertiteln den Leidensdruck eines Depressiven, wie zum Beispiel die Antriebslosigkeit und die Traurigkeit sowie sein Gefühlchaos in dem er sich bewegt.
Der zweite Teil, ebenfalls mit prägnanten Bildern ausgestattet, richtet sich an Angehörige und Freunde. Auf leichte, schon fast humorvolle Art und Weise gibt der Autor Anregungen und Tipps, wie man den Erkrankten erreicht, ihm helfen kann und was man auf jeden Fall vermeiden sollte.

Mein Herz besonders berührt, haben Aufzählungen von Vereinbarungen, die der Depressive mit seinen ihm nahestehenden Personen treffen kann oder sogar sollte. So liebevoll in Worte verpackt, bringen diese Vereinbarungen Schritt für Schritt Angehörige sowie Freunde und die erkrankte Person wieder auf einen gemeinsamen Pfad. Denn eines ist sicher, nicht nur der Betroffene leidet, nein, auch die ihm nahestehenden Menschen stehen oft am Limit  ihrer Belastung.

Sollten Sie jemanden kennen, der unter einer Depression leidet oder aber Angehöriger ist, dann empfehlen sie ihm dieses Büchlein. Selten habe ich ein so anrühriges Buch in den Händen gehalten.
Leiden Sie selbst unter einer Depression, dann möchte ich Ihnen hier einen Ratgeber an Herz legen, der es nicht besser mit Ihnen meinen könnte und dessen Inhalt Sie berühren wird, auch wenn ihre Gefühlswelt gerade ins Wanken geraten ist und im Chaos zu versinken droht.
Von dieser Stelle aus wünsche ich ihnen von Herzen "Gute Besserung"!