Rezension

Bleibender Eindruck

Auszeit -

Auszeit
von Hannah Lühmann

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist, dass ich immer noch keine Ahnung habe, was ich will und ob ich etwas will, dass ich immer weiter nur das Gegenteil von allem tue, was gut für mich wäre, das Gegenteil von allem, was ich bräuchte.“
In einer Ferienhütte im Bayerischen Wald trauert Henriette um ihr ungeborenes Kind. Als draußen die Schatten länger werden und die Tage kürzer, bringt ein Freund ungeahntes Unheil mit sich.
Verführerisch und mit schmerzhafter Präzision seziert Hannah Lühmann die Träume und Ängste einer Generation um die dreißig, die alles zu haben scheint, aber der sich das Glück doch immer entzieht.

 

Meine Meinung:

Ein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Auch wenn der Schreibstil und die depressive Stimmung des Buches anfangs Gewöhnungsbedürftig war, so hat mich das Buch doch über weite Strecken überzeugen können.

Henriette als Charakter ist sehr realistisch dargestellt. Ihre Gefangenheit in der Depression, die auch durch die Auszeit im Bayrischen Wald nicht wirklich besser wird, wird sehr anschaulich geschildert. Man spürt ihre Selbstzweifel, ihre Ängste und ihre innere Zerstörtheit sehr deutlich. Auch spürt man, das sie die Hilfe ihrer Freundin Paula nicht wirklich annehmen kann.

Paula hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Bei ihr spürt man, das sie wirklich alles dran setzt um ihrer Freundin Henriette zu helfen. Fasziniert hat mich dabei ihre Geduld, denn an einigen Stellen hätte ich Henriette gerne geschnappt und sie mal kräftig durchgeschüttelt, doch nicht so Paula.

Das Ende des Buches konnte mich hingegen nicht so wirklich überzeugen. Zu viele offene Fragen, die man sicherlich noch hätte beantworten können.

Im Großen und Ganzen aber ein Buch, das ich gerne weiterempfehle, wenn auch mit kleinen Abstrichen.

 

Mein Fazit:

Trotz einiger Schwächen eine klare Leseempfehlung. 4 Sterne.