Rezension

Captum

Captum - Isabel Kritzer

Captum
von Isabel Kritzer

Ein Buch mit Gänsehautfaktor!

EIN KRIEG FORDERT IMMER SEINE OPFER.
Diese Geschichte erzählt von Leid, Trauer, Hoffnung und einem Neuanfang, der herzzerreißender nicht sein könnte….

Auf „Captum“ habe ich mich wirklich seit der Ankündigung, dass dieses Buch erscheint, gefreut. Jeden noch so kleinen Textschnipsel, den ich vorher finden konnte, wurde inhaliert und mir war sofort klar, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Vorab kann ich schon einmal sagen, dass meine Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen wurden.

 „Captum“ handelt von Sam, der unter einem anderen Namen in ein System hineingeboren wurde, das ihn früher oder später zu Grunde gerichtet hätte. Die ärmlichen Verhältnisse in denen er in Mexiko aufgewachsen ist, nagten schon oftmals an ihm und nicht nur einmal ist er dem Tod nur knapp entkommen. Jeder Tag bedeutet für ihn aufs Neue, ums Überleben zu kämpfen. Sein einziger Anker ist seine Freundin Mia, die mit ihm auf der Straße lebt.

Seine Kindheit ist von Hunger, Leid und Tod durchzogen und seine Hoffnungen auf ein besseres Leben hat er aufgegeben. Bis er eines Tages Lukas begegnet und sich sein Leben von Schlag auf ändert. Kann er vielleicht doch ein neues Leben anfangen? Aber dieses neue Leben hat einen hohen Preis. Einen Preis, der seine Identität fordert. Nach einem tragischen Unglück ist er jedoch bereit, diesen Preis zu zahlen, koste es was es wolle.

Hier endet dann der erste Teil innerhalb des Buches und schon dieser Teil war so intensiv und unglaublich geschrieben, dass ich bei Davids Kindheitserzählungen Tränen in den Augen hatte. Die Stimmung ist düster und als Leser möchte man den Kindern einfach nur helfen. Diese Gefühle hat Isabel wirklich sehr emotional auf Papier gebracht.

Im zweiten Teil erfährt man mehr über seine Ausbildung und sein Weg zum Killer geebnet wird. Sein Team und er bilden eine Sondereinheit und sollen den Drogenkrieg bekämpfen. Sie dürfen in keiner Situation zögern und dies wird bald zu einem Problem. Er kämpft innerlich sehr mit sich, obwohl er sich ein tolles Leben aufgebaut hat und glücklich sein könnte. Seine Rolle lebt er zwar, aber trotzdem fehlt ihm etwas im Leben, was ihm keiner geben kann. Die Opfer des Krieges fordern aber immer mehr von ihm und er steht an einem Scheideweg.

An dieser Stelle möchte ich nicht mehr zum Inhalt verraten, denn man muss dieses Buch selber gelesen haben, um all diese Emotionen zu erleben. Mit jeder Seite wird immer deutlicher, wie viel mehr in dem Titel des Buches steckt, der Hauptprotagonist wurde buchstäblich zweimal geboren.

„Captum“ lebt von Emotionen und der Gedankenwelt des Lesers. Man sollte sich bewusst sein, dass es eine Geschichte ist, auf die man sich vollkommen einlassen muss - mit jeder Faser, denn dann erkennt man umso mehr die Großartigkeit in den Zeilen und dem Charakter des Hauptprotagonisten.

FAZIT.
Sams Geschichte hat Gänsehautfaktor! Isabel Kritzer hat hier eine Geschichte geschrieben, die tief unter die Haut geht. Mehr als einmal hatte ich Tränen in den Augen und der Schreibstil ist unglaublich! Eine Story dieser Art habe ich persönlich noch nie gelesen und Isabel hat mich mit jeder Seite überzeugen können.  Es ist einfach authentisch und das schafft bei so einem schwierigen Thema nicht jeder. Einfach rundum gelungen. Danke für dieses Buch, liebe Isabel.

Bewertung: 5 von 5 Lesezeichen.