Rezension

Charleston Girl Sadie

Twenties Girl - Sophie Kinsella

Twenties Girl
von Sophie Kinsella

[Gelesen und geschrieben in 2010]

Lara Lington ist auf der Beerdigung ihrer 105jährigen Großtante Sadie als ihr deren Geist erscheint - mitten während des Gottesdienstes. Zu sagen, dass Lara gerade eine schwierige Phase hat, trifft es nicht so ganz: Die Headhunting Agentur, die sie mit ihrer besten Freundin Natalie gegründet hat läuft nicht so recht; Natalie hat sie sitzen lassen um sich selbst zu finden. Ihr Freund Josh hat gerade ihre Beziehung beendet - per Email. Und während sie selbst nicht so recht weiß wie es finanziell weitergehen soll, hat ihr Onkel mit einer einfachen Idee das große Geld gemacht.

Da tritt Sadie auf den Plan - als 23jähriger Geist erscheint sie ihrer Großnichte auf ihrer eigenen Beerdigung. Niemand außer Lara scheint Sadie sehen und hören zu können, als diese lauthals immer wieder nach ihrer Halskette verlangt. Als Lara schließlich die Zeremonie unterbricht weil sie Sadie's Gekreische und Gejammer nicht ausblenden kann, glauben alle, dass sie jetzt völlig durchdreht als sie unter der fadenscheinigen Anschuldigung von Mord verlangt, dass die Beerdigung verschoben wird.

Fortan wird sie von Sadie regelrecht gestalkt. Immer wieder belagert sie Lara und verlangt nervtötend, dass diese ihre verloren gegangene Halskette sucht - arrogant und völlig selbstsüchtig, ohne zu bemerken, dass Lara schon genug Hürden hat um ihren Alltag zu meistern. Genervt willig Lara schließlich ein und macht sich auf die Suche nach der Halskette. Was sie dabei alles erlebt und wen sie alles dabei trifft, krempelt ihr bisheriges Leben völlig um...

Wow, was für eine Geschichte und vor allem was für ein genialer Showdown zum letzten Drittel des Buches hin! Und natürlich habe ich die letzten 50 Seiten lang Rotz und Wasser geheult. Anfangs war mir die egoistische und ziemlich selbstherrliche Sadie extrem unsympathisch. Doch im Lauf des Buches erfährt man viel über Sadies Leben und mich hat es sehr traurig gemacht was ich erfahren habe.

Mit diesem Buch ist Sophie Kinsella mal wieder ein Meisterwerk gelungen. Ich habe mit Sadie und Lara gelacht und geweint. Lustig vor allem, das Sadie wenn sie den Leuten ins Ohr kreischte ihnen "eine innere Stimme" suggerieren konnte. Zum Brüllen was ihr damit alles eingefallen ist. Ich lag am Boden als sie in einer Bar den Barkeeper dazu bringen wollte, alte Charleston Lieder zu spielen. Und was Lara sich alles einfallen lassen musste, um nicht eingewiesen zu werden weil sie vermeintlich mit sich selbst spricht. Eine wirklich wunderschöne lustige und auch traurige Geschichte!