charmante Hommage an Cornwall und Miss Marple
Bewertet mit 5 Sternen
Beim "Schatten über Allerby" handelt es sich um den dritten, in sich abgeschlossenen Fall, in dem Miss Mabel Clarence ermittelt:
Von der jungen Lady Carter-Jones wird Mabel engagiert, die Überraschungsparty zum 60. Geburtstag für ihren im Rollstuhl sitzenden Ehemann auszurichten, Wenige Tage später erfährt Mabel vom Tod ihrer Auftraggeberin und kann gar nicht glauben, daß es sich um einen Selbstmord gehandelt haben soll. Kurz entschlossen fährt sie zum Anwesen der Carter-Jones, legt sich zurecht, dort die von ihr schon bezahlten Kosten für die Geburtstagsfeier zur Sprache zu bringen, damit sie einen Grund für ihr dortiges Auftreten vorweisen kann. Auf Grund einer Verwechslung hält man sie für die Krankenschwester, die von einer Agentur vorbeigeschickt wurde. Mabel, die tatsächlich bis zu ihrem Renteneintritt vor 3 Jahren als Krankenschwester tätig war, nutzt diese Gelegenheit und kann auf Allerby unauffällig ermitteln... Und selbstverständlich bleibt es nicht nur bei einer Leiche....
Mir hat dieser Krimi nach englischer Art sehr gut gefallen; er ist gut durchdacht, die Charactere sind sehr nett beschrieben. Ebenso kommen Spannung und Humor nicht zu kurz.
Man erinnert sich unvermeidbar immer wieder an Details aus Miss Marple Filmen oder Büchern: ob es der hilfebedürftige Inspector, die Beschreibung eines Landsitzes, ein Ausspruch oder der mitermittelnde "Freund" ist ( der Tierarzt Dr. Victor Daniels). Beim Lesen kam mir so vieles vertraut vor.... und doch ist Mabel eine ganz eigenständige "Schnüffeltante", die in der Gegenwart angekommen ist: Sie fährt Auto, hat ein Handy, überwindet ihre Angst vor Computern und meldet sich für ihre Ermittlungen bei facebook an...
Insgesamt ein ganz wundervoller Krimi, mit vielen netten Anspielungen, einigen Wendungen und Überraschungen, spannend bis zum Schluß.
Absolut lesenswert und das nicht nur für Miss Marple Fans.... :o)