Rezension

Cooler Twist, aber viele Schwächen

Caras Schatten - Elizabeth Woods

Caras Schatten
von Elizabeth Woods

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Die schüchterne Cara und die wilde, abenteuerlustige Zoe waren beste Freundinnen, bis Cara in der fünften Klasse wegzog und sie den Kontakt verloren. Jahre später taucht Zoe plötzlich wieder auf, genau als Cara sie am meisten braucht: Sie ist ein schüchternes Mauerblümchen ohne richtigen sozialen Anschluss und wird seit einem Unfall von der „Schul-Queen“ gemobbt, in deren Freund sie unsterblich verliebt ist.
Cara ist überglücklich, ihre Freundin wiederzusehen, doch dann stirbt ihre Erzfeindin bei einem Unfall, der vielleicht keiner war...

Meinung

„Caras Schatten“ lag bereits seit einigen Jahren auf meinem SuB und ich hätte das Buch wohl damals lesen sollen, als ich noch im Jugendbuch-Fieber war, denn vieles wirkte mittlerweile nicht mehr so gut auf mich, wie es es vielleicht damals getan hätte.

Das Buch arbeitet mit unglaublich vielen Klischees: Das Mauerblümchen als Hauptfigur und ihre „coole“ beste Freundin, die sie aber auch irgendwie herumschubst. Der gutaussehende Sportler, der mit der zickigen Schulqueen zusammen ist. Ebendiese Schulqueen, die die Hauptfigur grundlos mobbt. Die größten „Probleme“ sind Dinge wie die Tatsache, dass die Hauptfigur noch nie eine Jungen geküsst hat. Dabei wirken die Figuren recht farblos, wie nach Schablone konstruiert, und besonders Cara fehlte in meinen Augen leider jeglicher Charakter.

Was man der Autorin allerdings lassen muss: Sie beherrscht es perfekt die Unsicherheiten einer Jugendlichen zu beschreiben, die sich in Gesellschaft stets alleine und unsicher fühlt und sich ständig Sorgen macht, was andere von ihr denken. In diesen Momenten konnte ich wunderbar mit Cara mitfühlen und sie tat mir ehrlich leid.

Die Thriller-Elemente sind gekonnt eingebaut und der Twist am Ende, auf den geschickt hingearbeitet wird, überraschend. Allerdings wirkt auch der Thriller-Teil sehr auf eine jüngere Zielgruppe zugeschnitten, die sich noch nicht so richtig für die Gründe dahinter interessieren. Für den Schockeffekt ist das Ende ziemlich kurz gehalten, sodass die Erklärung dafür viel zu kurz kommt. Da sie mir wissenschaftlich sehr unlogisch erscheint, finde ich das schade, weil ich so nicht beurteilen kann, ob und was die Autorin sich dabei über den Überraschungseffekt hinaus dabei gedacht hat.

Fazit

„Caras Schatten“ basiert durchaus auf einer interessanten Idee und kann mit einem gekonnt eingeleiteten Twist überraschen. In Aufbau und Umsetzung ist es allerdings deutlich auf ein eher jüngeres Publikum zugeschnitten, was man an vielen Jugendbuch-Klischees und der mangelnden Erklärung für das Ende merkt.