Rezension

Coulombeau, Sophie - Nach allem, was passiert ist

Nach allem, was passiert ist - Sophie Coulombeau

Nach allem, was passiert ist
von Sophie Coulombeau

Bewertet mit 4 Sternen

In dem Roman "Nach allem, was passiert ist" wird ein schwieriges Thema behandelt. Vor allem die Art, in der die Autorin sich der Thematik nähert, fand ich sehr interessant. Sophie Coulombeau lässt die Protagonisten zu Wort kommen, in ihren Erinnerungen spiegelt sich der Vorfall, um den es in dem Roman geht, wieder. Der Leser darf miterleben, wie unterschiedlich letztendlich die Sichtweisen, Empfindungen, Emotionen und Interpretationen jedes Einzelnen sein können. Je nach dem Charakter wechselt sich auch die Sicht der Dinge, dabei handelt sich um eine und die selbe Sache. Mit schonungsloser Ehrlichkeit schildert die Autorin die Sichtweisen, Gefühle und Gedanken jedes Einzelnen.

In dem Roman geht es weniger um die Interaktion zwischen den einzelnen Charakteren sondern viel mehr um den Wunsch dem Leser zu zeigen, wie verschieden man ein und derselben Vorfall sehen kann, wie subjektiv die Wahrnehmung ist. Mit psychologischer Tiefe zeichnet Sophie Coulombeau die Handlungscharaktere und lässt dem Leser viel Platz für eigene Gedanken.

Unaufhaltsam näherte sich die Autorin der Wahrheit, nach der es in dem Roman gesucht wird: Was ist tatsächlich vorgefallen, was ist pure Einbildung, was ist eine eigene Interpretation? Nach und nach entsteht das Gesamtbild, nach und nach setzt sich die Geschichte aus Einzelstücken zusammen.

Mich hat der Roman in seiner Bann gezogen: außergewöhnlicher Erzählstil, kontroverses Thema. Hat mir gut gefallen.